Wie sich die Mukoviszidose äußert, hängt vom Alter der erkrankten Person ab.
Neugeborene und jüngere Kinder
Etwa ein Zehntel der Neugeborenen mit zystischer Fibrose leidet an einem Darmverschluss (Mekoniumileus) durch einen verdickten ersten Stuhl (Kindspech = Mekonium). Die Folgen sind:
- Erbrechen
- Blähung des Bauchraums
- ausbleibender Stuhl
In einigen Fällen geht der Mekoniumileus mit einem Riss im Darm einher. Diese gefährliche Komplikation verursacht eine Bauchfellentzündung, die unbehandelt zu einem Kreislaufschock und zum Tod führen kann. Einige Babys leiden an einer Unterentwicklung des Darms oder einer Darmverdrehung. Bei Neugeborenen mit Mekoniumileus treten fast immer auch weitere Symptome der Mukoviszidose auf.
Bei Kindern ohne Darmverschlusses zeigt sich das Vorliegen einer Mukoviszidose oftmals an einer verlangsamten Gewichtszunahme während der ersten vier bis sechs Lebenswochen. Grund hierfür ist eine unzureichende Nährstoffaufnahme durch eine verminderte Produktion von Bauchspeicheldrüsenenzymen. Die Kinder können einen aufgetriebenen Bauch haben und scheiden häufig massigen, fettigen und faulig riechenden Stuhl aus.
Ältere Kinder und Erwachsene
Etwa die Hälfte der Kinder mit Mukoviszidose wird dem Arzt oder der Ärztin wegen Keuchatmung, anhaltendem Husten und Infektionen der Atemwege vorgestellt. Der Husten als am stärksten ausgeprägtes Symptom geht häufig einher mit:
- Würgen
- Erbrechen
- unruhigem Schlaf
Im weiteren Verlauf nimmt die Verträglichkeit gegenüber sportlichen Aktivitäten ab. Es kommt vermehrt zu Lungeninfektionen. Der Brustkorb kann eine fassartige Form annehmen. Durch die unzureichende Sauerstoffversorgung können sich Trommelschlägelfinger ausformen und die Nagelbetten bläulich verfärben. In den Nasenschleimhäuten können sich Polypen bilden. Zudem können sich die zähen Sekrete in den Nasennebenhöhlen sammeln und dort chronische Nebenhöhleninfektionen hervorrufen.
Betroffene dieser Altersgruppen können unter Verstopfungen oder wiederkehrenden, manchmal chronischen Darmverschlüssen leiden. Typische Symptome sind:
- verminderter Appetit
- krampfartige Bauchschmerzen
- Erbrechen
- Veränderung des Stuhlmusters
Ebenfalls häufig bei älteren Kindern und Erwachsenen mit Mukoviszidose ist der gastroösophageale Reflux, also das Zurückfließen des Mageninhalts in die Speiseröhre. Schwitzen Kinder und Erwachsene mit zystischer Fibrose bei hohen Temperaturen oder durch Fieber übermäßig stark, kann der erhöhte Verlust an Wasser und Salz einen Flüssigkeitsmangel verursachen. Teilweise sind auf der Haut Salzrückstände zu sehen und zu schmecken. Bei Heranwachsenden führt die Mukoviszidose zur Verzögerung des Wachstums und der Pubertät. Im weiteren Verlauf werden vor allem die Lungeninfektionen zum Problem, da sie allmählich die Lungenflügel zerstören.