Fettleber
Die Leber wiegt etwa 1,5 Kilogramm und ist die größte Drüse im menschlichen Organismus. Sie erfüllt vielfältige Aufgaben und fungiert unter anderem als Entgiftungszentrale im Körper. Nährstoffe werden aufgenommen, gespeichert und bei Bedarf im Körper verteilt, während Schadstoffe in ungiftige Substanzen umgewandelt und ausgeschieden werden. Eine gesunde Leber ist essenziell wichtig für deine Gesundheit. Immer mehr Menschen haben jedoch eine Fettleber. In Deutschland ist auch jedes dritte übergewichtige Kind betroffen. Im Anfangsstadium ist die Fettleber nicht von entzündlicher Natur. Im zweiten Stadium, das 50 Prozent der Betroffenen erreichen, entstehen entzündliche Reaktionen. Bei der Fettleber spielt Ernährung eine wesentliche Rolle. Muss die Leber mehr schädliche Giftstoffe oder Fette aufnehmen, als sie speichern oder abbauen kann, sammelt sich zusätzliches Fett im Gewebe der Leber an, wodurch die Fettleber entsteht.
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Symptome einer Fettleber
Eine Fettleber wird häufig lange nicht erkannt, da sie meist keine Symptome oder nur solche, die sich schwer zuordnen lassen, zeigt. Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit, Müdigkeit oder Appetitverlust sind typisch. Im entzündlichen Stadium können Schmerzen im rechten Oberbauch auftreten.
Diagnose und Prognose
Auch ohne Symptome kann eine Fettleber im Rahmen eines ärztlichen Check-ups diagnostiziert werden. Erhöhte Werte bei Bauchumfang, Body-Mass-Index und Blutdruck können auf eine Fettleber hinweisen. Aufschluss geben weitere Untersuchungen wie Ultraschall, die Blutabnahme für Laboruntersuchungen oder die Magnetresonanztherapie. Auch eine Biopsie (Gewebeentnahme) ist wegweisend für die Diagnose. Solltest du aus einem anderen Grund eine Untersuchung dieser Art durchführen lassen, kann dabei eine Fettleber auch zufällig diagnostiziert werden. Der milde Verlauf ist abhängig von der Bereitschaft zur Änderung des Lebensstils.
Ursachen der Fettleber
Die Fettleber ist meist ein Indikator für eine ungesunde Lebensweise, sie gilt als Zivilisationskrankheit und als Folge der modernen Lebensweise mit zu wenig Bewegung und falscher Ernährung. Grundsätzlich wird zwischen alkoholischer und nicht alkoholischer Fettleber unterschieden. Folgende Ursachen können für ihre Entstehung (mit-)verantwortlich sein:
- übermäßiger Alkoholkonsum
- ungesunde Ernährung (zu viel einfacher Zucker, zu viel Fett)
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus, Hepatitis C
- eine seltene Krankheit
- Medikamente- und Chemotherapien
Die Ursache ist nicht immer eindeutig auszumachen. Häufig ist es eine Kombination von einigen der erwähnten Punkte, die die Entstehung der Fettleber auslöst. So können auch schlanke, normalgewichtige Menschen eine Fettleber haben, welche oft in Zusammenhang mit anderen Krankheiten steht. Die erwähnten Ursachen können zu einer Schadstoffüberlastung führen.
Behandlung einer Fettleber
Die Leber hat eine hohe Regenerationsfähigkeit. Eine Fettleber kann sich – auch in einem entzündlichen Stadium – wieder vollständig zurückbilden. Unter den richtigen Voraussetzungen (gesunder Lebensstil) kann sie sich selbst heilen. Abhängig von der Ursachenbeseitigung und davon, wie stark die Leber betroffen ist, kann dies ungefähr drei Wochen bis mehrere Monate dauern.
Medikamentöse Therapie
Eine medikamentöse Behandlung ist aktuell noch nicht möglich, wobei an der Entwicklung verschiedener Medikamente mit unterschiedlichen Wirkungsweisen gearbeitet wird. So kann sekundär angesetzt werden, indem beispielsweise durch die Einnahme bestimmter Medikamente der Zuckerstoffwechsel beeinflusst wird, was sich wiederum positiv auf eine Rückbildung der Fettleber auswirken kann.
Allgemein gesunder Lebensstil
Je nach Ursache kann eine Gewichtsreduktion durchgeführt oder auf Alkohol verzichtet werden. Regelmäßige Bewegung wirkt sich ebenfalls positiv auf den Verlauf aus. Die Leber kann zum Beispiel durch ausreichendes Trinken von Wasser und die Einnahme von Bitterstoffen in ihrer Funktion unterstützt werden.
Ernährung bei Fettleber
Die Ernährung ist bei der Fettleber ein wesentlicher Faktor. Eine ausgewogene Ernährung kann sich an der mediterranen Küche, mit geringem Anteil an Kohlenhydraten, hohem pflanzlichem Anteil und wenigen hochwertigen Fetten orientieren. Komplexe Kohlenhydrate aus zuckerarmen Früchten wie Äpfel, Grapefruit, Kiwis oder Papaya, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten sind einfachen Kohlenhydraten aus Zucker und Weißmehlprodukten vorzuziehen. Bei Fett sollten ungesättigte Fettsäuren wie Nüsse, Avocados, Oliven, hochwertige Öle wie Leinsamenöl, Olivenöl und Rapsöl bevorzugt werden. Gesättigte Fettsäuren, wie sie in tierischen Produkten wie Wurstwaren, Hartkäse, aber auch Chips und ähnlichen Produkten zu finden sind, sind zu vermeiden. Fisch bietet bei neben Hülsenfrüchten und Nüssen bei Fettleber eine gute Eiweißquelle.
Fasten
Um der Fettleber entgegenzuwirken, gibt es verschieden Möglichkeiten des Fastens. Der Verzicht auf Snacks beziehungsweise Zwischenmahlzeiten sind eine Variante. Auch längere Esspausen, wie es etwa beim Intervallfasten praktiziert wird (zum Beispiel acht Stunden Zeitfenster für Nahrungsaufnahme, 16 Stunden Fasten) bis hin zu einzelnen Entlastungstagen sind sinnvolle Strategien. Längere Fastenperioden beziehungsweise strikte Diäten sollten vermieden werden, da dadurch Mangelerscheinungen auftreten. Diese können sich wiederum negativ auf die Fettleber auswirken.
Risikofaktoren einer Fettleber
Aus einer unbehandelten Fettleber können sich verschiedene Risiken für weitere Erkrankung ergeben. Dazu zählen:
- Leberfibrose (Bindegewebsvermehrung)
- Leberzirrhose (Schrumpfleber)
- Leberzellkrebs
- Leberversagen
- Diabetes mellitus
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Herzinfarkt
Weitere Symptome können die Folge der Fettleber sein:
Vorbeugung einer Fettleber
Mit einem gesunden Lebensstil, der eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Verzicht auf Suchtmittel einschließt, kann einer Fettleber vorgebeugt werden. Früherkennung ist ebenfalls für einen positiven Verlauf gleich im Anfangsstadium wichtig. Dafür müssen die Leber-Blutwerte getestet werden, die in der Regel aber nicht Teil von Routineuntersuchungen sind. Bei Übergewicht oder Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus sollte die Möglichkeit einer Fettleber im ärztlichen Gespräch thematisiert werden.
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Quelleninformationen:
Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.
Deutsche Leberstiftung: Leber und Fett. Informationen für Betroffene und Angehörige.
Univ.-Prof. Dr. Gschwantler, M. 28.01.2019. Leber: Aufbau & Funktion. Gesundheit. GV. AT.
Steyer, C. 01.08.2022. Eine Fettleber lässt sich umkehren. pta Forum.
Letztes Update: | 2023-04-20 |