Herzinnenhautentzündungen können je nach Ursache in infektiöse und nicht-infektiöse Endokarditiden eingeteilt werden. In seltenen Fällen kommen auch Mischformen vor.
Infektiöse Herzinnenhautentzündung
In den meisten Fällen wird eine Herzinnenhautentzündung durch Bakterien hervorgerufen, aber auch Pilze und Viren können die Erkrankung verursachen. Typische Erreger sind:
- Staphylokokken (etwa 45 bis 65 Prozent der Fälle)
- Streptokokken (etwa 30 Prozent der Fälle)
- Enterokokken (weniger als zehn Prozent der Fälle)
- Pilze (etwa ein Prozent der Fälle)
Dabei können die Erreger zum einen direkt während eines Eingriffs am Herzen und zum anderen über die Blutbahn zum Herzen gelangen. So können beispielsweise während einer Zahnoperation oder nach Einstichen in die Venen Erreger in die Blutbahn geschwemmt werden. Die Erreger zirkulieren anschließend in den Blutbahnen und können sich am Herzen festsetzen, insbesondere, wenn dieses durch angeborene oder erworbene Fehlbildungen wie Herzklappenfehler vorgeschädigt ist.
Nicht-infektiöse Herzinnenhautentzündung
Die nicht-infektiöse Herzinnenhautentzündung entsteht auf dem Boden einer vorangegangenen Infektionserkrankung mit bestimmten Streptokokkenarten. Typische auslösende Streptokokkeninfektionen sind:
Die Entzündung der Herzinnenhaut wird nicht von den Erregern der bereits ausgeheilten Infektion hervorgerufen, sondern von der Immunabwehr, die sich aufgrund von strukturellen Ähnlichkeiten zwischen den Erregern und körpereigenen Strukturen wie Gelenke und Herzinnenhaut gegen diese richtet. In der Folge zeigen sich Fieber (auch rheumatisches Fieber genannt) sowie Entzündungen an Gelenken und Herzklappen.