Nachtschweiß 

Ein intensiver Albtraum, zu dicke Kleidung oder gesundheitliche Gründe können verstärkt zu Nachtschweiß führen. Nachtschweiß kann die Schlafqualität beeinflussen, was potenziell zu weiteren gesundheitlichen Problemen führt. In diesem Artikel erfährst du, wie viel Schweiß normal und wann ein Arztbesuch angezeigt ist. Zudem wird auf mögliche Behandlungsansätze eingegangen. 

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Symptome von Nachtschweiß

Nachtschweiß ist definiert als übermäßiges Schwitzen, das nur nachts auftritt. | © Highwaystarz-Photography

Schwitzt du gelegentlich nachts, ist das noch kein Grund zur Sorge. Nachtschweiß kann jedoch auch eine dahinterstehende Krankheit anzeigen. Sollte nächtliches Schwitzen regelmäßig und über einen längeren Zeitraum als vier Wochen auftreten, ist die Ursache ärztlich abzuklären. Auch die Intensität ist ausschlaggebend. Ist die Haut feucht, ist das nicht weiter bedenklich. Ist der Körper jedoch völlig durchgeschwitzt und muss Kleidung oder Bettwäsche gewechselt werden, kann ein medizinisches Problem dahinterstecken.  

Der Körper verliert täglich etwa anderthalb Liter Flüssigkeit durch nächtliches Schwitzen. Das ist normal und wird meist nicht weiter bemerkt. Alles, was darüber hinausgeht, sollte ärztlich abgeklärt werden. Klebende Haare und ein durchnässtes Laken sind deutliche Symptome von Nachtschweiß. Dabei sind hauptsächlich Oberkörper, Kopf- und Brustbereich betroffen. Treten zusätzlich weitere Beschwerden wie zum Beispiel Herzrasen, Kopf- oder Muskelschmerzen, Abgeschlagenheit, ungewollter Gewichtsverlust und / oder hohes Fieber auf, ist ein Arztbesuch angezeigt. 

Ursachen von Nachtschweiß

Nächtliches Schwitzen kann verschiedene Ursachen haben. Diese können körperlicher oder psychischer Natur sein, sich aus Umgebungsbedingungen wie hoher Raumtemperatur ergeben oder durch Lebensstil begründet sein.  

Umgebungsbedingungen 

Folgende Umstände können für vermehrtes nächtliches Schwitzen verantwortlich sein: 

  • heißes und vor allem zusätzlich feuchtes Klima
  • durch die Heizung verursachte hohe Raumtemperatur
  • zu warme Kleidung beziehungsweise Bettwäsche 

In diesen Fällen ist das nächtliche Schwitzen eine wichtige physische Maßnahme, um den Körper vor Überhitzung zu schützen. Bei Nachtschweiß liegt keine Störung der Schweißproduktion vor. 

Gesundheitliche Ursachen 

Diese können von einer harmlosen Erkältung bis hin zu schwerwiegenden Krankheiten reichen. Beispiele sind: 

  • hormonelle Veränderungen wie Schwangerschaft, Wechseljahre, Testosteronmangel
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt
  • grippale Infekte
  • Krebs
  • Malaria, Borreliose
  • Autoimmunkrankheiten wie chronische Polyarthritis
  • neurologische Erkrankungen wie Epilepsie oder Parkinson
  • Atemaussetzer beziehungsweise Schlafapnoe
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes  

Nachtschweiß kann beispielsweise als Begleiterscheinung von Unterzuckerung fälschlicherweise für den Beginn des Klimakteriums gehalten werden. Derartige Mutmaßungen bedürfen daher immer ärztlicher Abklärung. 

Psychische Faktoren 

Negative emotionale oder psychische Zustände wie Stress, Panikattacken, Angststörungen, Existenzängste und dergleichen können zu nächtlichem Schwitzen führen. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, Albträume zu durchleben, was wiederum das Auftreten von Nachtschweiß begünstigt. 

Lebensstil 

Scharfes und üppiges sowie spätes Essen sind weitere Einflussfaktoren für nächtliches Schwitzen. Außerdem kann die Einnahme von bestimmen Medikamenten wie Antidepressiva, Betablockern oder Fiebersenkern Nachtschweiß als Nebenwirkung auslösen. Auch ein Suchtmittelentzug von Alkohol und Drogen kann nächtliches Schwitzen mit sich bringen. 

Behandlung von Nachtschweiß

Bevor nächtliches Schwitzen behandelt wird, muss nach der Ursache geforscht werden. Dazu dienen, je nach Verdacht, Untersuchungen wie Ultraschall, Röntgen, Blutuntersuchung, EKG, neurologische Untersuchungen und Knochenmarkpunktion. In manchen Fällen wird keine körperliche Ursache für nächtliches Schwitzen gefunden. Hier empfiehlt sich das Hinzuziehen eines Psychotherapeuten. 

Erst wenn die Diagnose gestellt ist, kann Nachtschweiß richtig behandelt werden. Steckt eine bakterielle Infektion dahinter, behandelt die Einnahme von Antibiotika die Ursache. Bei psychischen Problemen kann eine Psychotherapie Abhilfe verschaffen, bei Testosteronmangel die Gabe von Hormonpräparaten und so weiter.  

Vorbeugung von Nachtschweiß

Um nicht krankheitsbedingtem nächtlichem Schwitzen vorzubeugen, kannst du für angenehme Raumtemperatur, welche idealerweise etwa bei 18 Grad liegt, sorgen. Ein gut durchlüftetes Schlafzimmer ist eine gute Voraussetzung für angenehmen Schlaf. Die Wahl leichter Naturmaterialien bei Kleidung und Bettwäsche ist ebenfalls eine vorbeugende Strategie. Die Matratze sollte auf einem Lattenrost und nicht direkt auf dem Boden liegen, um stauende Hitze zu vermeiden. 

Es wird empfohlen, keine zu scharfen Speisen zu sich zu nehmen und zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen die letzte Mahlzeit zu essen. Auch der Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Koffein wirkt vorbeugend. Das Anstreben oder Halten eines Körpergewichts im Normalbereich wirkt sich günstig auf die Schlafqualität aus und vermindert das Risiko von Schlafapnoe. Generell ist ein gesunder Lebensstil förderlich. Bildschirmfreie Zeit, ein Fußbad, Meditation oder Atemübungen sorgen für Entspannung. Es gibt unzählige Möglichkeiten, das Nervensystem zu beruhigen. Eine Tasse Salbeitee, vor dem Zubettgehen getrunken, kann übermäßigem Schwitzen ebenfalls vorbeugen. 

Wie kann Doktor.De bei Nachtschweiß helfen?

Doktor.De ist deine Anlaufstelle, wenn du Rat rund um das Thema Nachtschweiß suchst. Unsere ausgewählten Mediziner:innen sind für dich und deine Fragen da. Du kannst mit ihnen gerne über Nachtschweiß beziehungsweise nächtliches Schwitzen und alle damit verbundenen Unsicherheiten sprechen. Die genaue Ursache für den individuellen Fall ermittelt dein Arzt oder deine Ärztin.  

  

Quellen: 

Arand, M. 08.11.2020. Hitzewallungen und Nachtschweiß – frühere Menopause bei Typ-1-Diabetes. medical-tribune.de

Albert, T. 7. Mai 2023. Nachtschweiß – Ursachen und Hilfe bei übermäßigem Schwitzen in der Nacht. stark-gegen-schwitzen.de

Posmyk, W. 21.01.2022. Nachtschweiß (nächtliches Schwitzen). onmeda.de.

Felchner, C. 19.04.2023. Nachtschweiß. focus-arztsuche.de

UJ. Nachtschweiß. gesundheit.gv.at.

Letztes Update: 2023-06-06