Da Bauchspeicheldrüsenkrebs nur wenig auf Chemotherapie und Bestrahlung anspricht, ist die chirurgische Entfernung des Tumors die einzige Möglichkeit, die Erkrankung zu heilen. Das ist nur im Frühstadium möglich. Durch Chemo- oder Strahlentherapie lässt sich das Tumorwachstum lediglich verlangsamen.
Chirurgische Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs
Ist der Tumor noch nicht zu groß, sind noch keine Metastasen in anderen Organen aufgetreten und lässt der individuelle Gesundheitszustand eine aufwändige Operation zu, kann die chirurgische Entfernung versucht werden. Wird der Tumor als grenzwertig operabel eingeschätzt, kann eine Chemotherapie oder Bestrahlung vor der Operation ihn so weit verkleinern, dass eine vollständige Entfernung möglich ist. Der Tumor und auch die direkt angrenzenden gesunden Gewebe sowie die regionalen Lymphknoten müssen vollständig entfernt werden. Das bedeutet in der Regel die teilweise oder vollständige Entfernung der Bauchspeicheldrüse, oft auch die Entfernung von Gallenwegen, Milz und/oder Zwölffingerdarm.
Da die operative Entfernung eines Pankreaskarzinoms ein Eingriff mit hohem Risiko auch lebensbedrohlicher Komplikationen ist, sollte die Operation möglichst in einem Krankenhaus erfolgen, in dem bereits weitreichende Erfahrungen mit der chirurgischen Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs bestehen.
Chemotherapie und Bestrahlung
Nach der chirurgischen Entfernung eines Bauchspeicheldrüsentumors empfehlen Mediziner eine anschließende Chemotherapie. Auch bei inoperablen Tumoren kann eine Chemotherapie die Lebensqualität und die Überlebenszeit verbessern. Die Behandlung kann auf Wunsch so lange fortgesetzt werden, wie noch eine Wirkung nachweisbar ist. Es stehen verschiedene Chemotherapeutika zur Verfügung, die je nach Wirksamkeit, Verträglichkeit, genetischem Profil und Begleiterkrankungen in Kombinations- oder Monotherapie eingesetzt werden können.
Wird zusätzlich zur Chemotherapie Bestrahlung eingesetzt, kann das in manchen Fällen das Fortschreiten der Erkrankung weiter verlangsamen.
Unterstützende Behandlung
Die bei Bauchspeicheldrüsenkrebs auftretenden Beschwerden wie Schmerzen (vor allem durch die Nahrungsaufnahme) und Übelkeit werden durch geeignete Schmerzmittel und Antiemetika gelindert. Schmerzen können auch durch dauerhafte Blockade des Plexus Coeliacus, eines Nervengeflechts im Oberbauch, ausgeschaltet werden. Dafür werden ein Lokalanästhetikum und Äthanol-Alkohol zur Verödung des Nervengewebes injiziert.
Bei unzureichender Nahrungsaufnahme können zusätzlich oder ausschließlich Nährstoffe über eine Sonde in den Darm zugeführt werden.
Kommt es durch den Tumor zu Blockaden im Verdauungssystem (zum Beispiel Darmverschluss, Stauung des Gallenflusses), können diese oft chirurgisch behoben werden.