Borreliose

Die Borreliose ist eine Erkrankung, die durch Bakterien verursacht wird. Sie ist auch bekannt als Lyme Borreliose. Übertragen werden die Bakterien durch Zecken, das bedeutet, dass dieser Erkrankung ein Zeckenstich vorausgeht. Die Erkrankung kann sich auf viele verschiedene Arten bemerkbar machen. In manchen Fällen verläuft die Infektion symptomlos, in anderen Fällen sind Haut, Nervensystem, Herz und Gelenke betroffen. Wie du Borreliose vorbeugen kannst und was im Falle einer Erkrankung zu tun ist, erfährst du hier. 

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Symptome von Borreliose 

In vielen Fällen verläuft eine Infektion mit Borrelien unbemerkt. Manchmal kommt es auch zu Beschwerden, allerdings können diese sehr unspezifisch sein. Eine Borreliose ist daher nicht immer gleich zu erkennen. 

Als typischen Zeichen gilt die sogenannte Wanderröte. Die Wanderröte (Erythema migrans) tritt bei einem Großteil der Betroffenen auf. Zu erkennen ist die Wanderröte an einer ringförmigen Hautrötung. Diese ist in der Mitte heller und wird Richtung Rand dunkler. Sie ist mindestens 5 cm groß. Die Wanderröte kann bis zu 30 Tage nach der Infektion mit Borrelien auftreten. Häufig zeigt sie sich im Bereich rund um den Zeckenbiss. Sie kann jedoch auch sonst überall am Körper auftreten. Zudem kann es zu Symptomen wie Gliederschmerzen, Muskelschmerzen, Fieber und Lymphknotenschwellungen kommen.  

In manchen Fällen entstehen blaurote, knötchenartige Schwellungen der Haut. Diese treten vor allem im Genitalbereich, an den Ohren und an den Brustwarzen auf. Kinder sind davon eher betroffen als Erwachsene.  

Das Bild zeigt eine Zecke, die einen Menschen beißt.
Ein Zeckenbiss kann auch ohne Übertragung von Borrelien eine juckende Rötung auslösen. Es ist daher wichtig, die Einstichstelle im Blick zu behalten und bei Veränderungen einen Arzt aufzusuchen. | © S.Rohrlach

In seltenen Fällen kommt es nach einer Borrelien-Infektion zu chronischen Hautentzündungen. Die Haut verändert sich, wird bläulich und papierdünn. Gehen die Borrelien auf das Nervensystem über, so liegt eine Neuroborreliose vor. Bei einer Neuroborreliose treten die Beschwerden einige Wochen bis Monate nach dem Zeckenbiss auf. Charakteristisch für eine Neuroborreliose sind brennende Nervenschmerzen. Es können zudem Gesichtslähmungen, Seh- und Hörstörungen, Taubheitsgefühle und Lähmungen in anderen Körperbereichen auftreten. Bei Kindern kann sich diese Form der Borreliose durch eine Hirnhautentzündung zeigen.  

Manche Betroffene haben Gelenkentzündungen. In seltenen Fällen ist das Herz betroffen und es können Herzrhythmusstörungen und Herzentzündungen die Folge sein. 

Ursachen von Borreliose

Die Ursache von Borreliose ist auf eine Infektion mit Bakterien zurückzuführen. Ausgelöst wird die Erkrankung durch die Bakterien Borrelia burgdorferi. Übertragen werden die Krankheitserreger von der Zecke auf den Menschen. Wichtig: Die Erkrankung wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Das heißt, an Borreliose Erkrankte sind nicht ansteckend.  

Behandlung von Borreliose

Für die Behandlung einer Lyme-Borreliose werden in der Regel Antibiotika eingesetzt. Hier ist es wichtig, mit der Behandlung so früh wie möglich zu starten. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto eher verringern sich die Symptome. Zudem wird die Gefahr von Komplikationen und Folgeschäden reduziert. Welche Medikamente ärztlich verordnet werden, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Alter, den Symptomen, einer etwaigen Schwangerschaft oder Stillzeit sowie dem Zeitpunkt der Infektion ab.  

Risikofaktoren von Borreliose

Da die Borreliose-Erreger von Zecken auf den Menschen übertragen werden, ist das Risiko größer, wenn man sich in einem Gebiet mit vielen Zecken befindet. Durch entsprechende Kleidung kann man sich zusätzlich schützen. Wichtig zu wissen: Je älter eine Zecke ist, desto eher ist sie selbst mit Borrelien infiziert. Die Zecke nimmt die Erreger durch Waldtiere auf, die sie zuvor gestochen hat. Die Zecke selbst erkrankt nicht, aber die Bakterien werden von ihr weitergegeben.  

Es besteht zudem ein größeres Risiko, an Borreliose zu erkranken, wenn die Zecke nach dem Biss nicht entdeckt und aus der Haut gezogen wird. Wird die Zecke innerhalb der ersten Stunden nach dem Zeckenbiss entfernt, ist das Risiko einer Borreliose eher gering. Wichtig zu wissen: Auch wenn du bereits einmal mit Borrelien infiziert warst, schützt dich das nicht vor einer erneuten Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung.  

Vorbeugung von Borreliose

Bislang steht in Europa keine Impfung gegen Borreliose zur Verfügung. Hier wird bislang nur gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) geimpft. Diese Virusinfektion wird ebenfalls durch Zecken übertragen. Um einer Borreliose vorzubeugen, sollte man sich daher bestmöglich vor Zeckenbissen schützen.  

So beugst du Zeckenbissen vor: 

  • Lange Hose, lange Ärmel und geschlossene Schuhe sowie über die Hosenbeine gezogene Socken helfen bei Spaziergängen in der Natur.
  • Auf heller Kleidung sind die kleinen Tiere besser zu erkennen und können bei Bedarf abgesammelt werden.  
  • Bei Spaziergängen durch Wald und Wiese können zeckenabweisende Mittel hilfreich sein. Wichtig: Herstellerangaben beachten. Diese Mittel bieten zudem keinen kompletten Schutz.
  • Nach dem Aufenthalt in der Natur wird der Körper nach Zecken abgesucht.  

Sollte dich trotz Vorsichtsmaßnahmen einen Zeckenbiss feststellen, so muss die Zecke möglichst schnell entfernt werden. Durch eine schnelle Entfernung lässt sich das Risiko einer Borreliose-Infektion vermindern.  

Wie kann mir Doktor.De bei Borreliose helfen? 

Wenn du die oben genannte Wanderröte bei dir bemerkst, können dich die Ärzt:innen bei Doktor.De zum weiteren Vorgehen beraten. Die mit Doktor.De kooperierenden Ärzt:innen können einen Blick auf deine Hautveränderung werfen und dich zu deinen Symptomen befragen. Die Behandlung muss jedoch bei deinem Arzt oder deiner Ärztin vor Ort erfolgen.  

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

infektionsschutz.de. 31.10.2019. Borreliose – Informationen über Krankheitserreger beim Menschen.

Robert Koch-Institut. 24.06.2021. Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Borreliose.

Dr. Fingerle, V. 04.03.2021. Erkrankungen durch Zeckenstiche – Borreliose. Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. 

Letztes Update: 2023-04-04