Herzmuskelentzündung

Eine Herzmuskelentzündung kann Symptome unterschiedlichster Art hervorrufen. Oftmals sind die Symptome unspezifisch und gleichen den Anzeichen einer Virusinfektion. Bei einer Herzmuskelentzündung können Symptome auch erst einige Wochen später auftreten. Dadurch wird die Diagnose einer Myokarditis oftmals erschwert.  

Typischerweise zeigen sich bei einer Herzmuskelentzündung Symptome wie: 

• Atemnot bei Belastung
• Herzklopfen, starkes Pochen
• Schwindel, Ohnmacht
• Herzrhythmusstörung, Herzstolpern
• Erschöpfung, Abgeschlagenheit
• Brustschmerzen, Brustenge
• Schmerzempfinden hinter dem Brustbein
• Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme)
• Fieber, vor allem in Verbindung mit Infektionen
• Appetitlosigkeit  

Wer diese Symptome bei sich feststellt, ist vielleicht erst einmal besorgt. Es können bei diesen Symptomen aber auch andere Ursachen zugrunde liegen. Oftmals bemerken Betroffene eine Myokarditis gar nicht, da diese ohne besondere Symptome und Folgen ausheilt. In manchen Fällen kann die Erkrankung jedoch auch zu Herzinsuffizienz und in besonders schweren Fällen zu Herzversagen führen. Aus diesem Grund sollten entsprechende Symptome immer ernst genommen werden. Um schwerwiegende Folgen zu vermeiden, solltest du dir direkt ärztlichen Rat holen.

Herzmuskelentzündungen werden nicht selten durch Viren verursacht. Als Auslöser kommen beispielsweise Masern-, Grippe-, Herpes- sowie Erkältungsviren infrage. Früher machte man vor allem Entero- und Adenoviren für die Entstehung einer Myokarditis verantwortlich. In selteneren Fällen stecken Bakterien, Pilze oder Parasiten dahinter. Auch Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus werden mit Herzmuskelentzündungen in Verbindung gebracht. Allerdings können nicht nur Krankheitserreger zu einer Myokarditis führen, auch Autoimmunprozesse können Auslöser der Erkrankung sein. Angestoßen werden können diese beispielsweise durch Medikamente, Impfungen, radioaktive Strahlen, Drogen und Alkohol. 

Bevor mit der Behandlung einer Herzmuskelentzündung begonnen werden kann, muss diese eindeutig diagnostiziert werden. In der Regel erfolgt die Diagnose durch eine Kombination aus Anamnese (gesundheitliche Vorgeschichte), körperlicher Untersuchung und diversen Tests. Der Patient wird zunächst zu seiner Krankengeschichte befragt und körperlich untersucht. Anschließend können Tests wie ein EKG (Elektrokardiogramm), Bluttests, ein Echokardiogramm und ein MRT (Magnetresonanztomografie) zur weiteren Diagnose herangezogen werden. 

Leichte Formen der Erkrankung werden in der Regel durch Bettruhe behandelt. Betroffene müssen sich schonen und dem Herzmuskel Zeit geben, um sich zu erholen. Je nach Schwere der Erkrankung kann die Bettruhe unterschiedlich lang dauern. Eventuell ordnen Arzt oder Ärztin Medikamente zur Behandlung von Symptomen wie Fieber und Schmerzen an. Auch antivirale Medikamente oder Antibiotika können je nach Ursache Teil der Therapie sein. Eventuell muss das Herz bei seiner Arbeit durch Flüssigkeitszufuhr, Sauerstofftherapie sowie mechanische Hilfen unterstützt werden. Welche Therapie die richtige ist, muss von Fall zu Fall ganz individuell entschieden werden.  

Es gibt einige Faktoren, die das Risiko einer Herzmuskelentzündung erhöhen können. Dazu gehören unter anderem: 

• Virusinfektionen wie die Grippe können das Risiko, an einer Myokarditis zu erkranken, erhöhen.
• Auch bakterielle Infektionen wie beispielsweise Borreliose können an der Entstehung einer Herzmuskelentzündung beteiligt sein.
• Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis können die Entstehung einer Herzmuskelentzündung begünstigen.  
• Kommen Herzmuskelentzündungen in einer Familie gehäuft vor, liegt sehr wahrscheinlich eine erbliche Komponente vor.  
• Es gibt einige Chemikalien und Medikamente, die das Risiko einer Herzmuskelentzündung erhöhen können. Dazu gehören unter andere Chemotherapeutika sowie Alkohol und Kokain.  
• Übermäßig hohe körperliche Anstrengung kann, vor allem in Verbindung mit hohen Temperaturen, ein Risikofaktor für Herzmuskelentzündungen sein.  

Zu einer Herzmuskelentzündung kann es auch kommen, wenn keiner dieser Risikofaktoren gegeben ist.  

Es gibt einiges, was du tun kannst, um einer Myokarditis vorzubeugen. Als wichtigste Regel gilt: Kuriere jeden Infekt aus. Ob es sich um eine Virusinfektion, eine Magen-Darm-Erkrankung oder eine andere Infektion handelt, der Körper muss geschont werden und sich erholen. Übermäßiger Ehrgeiz ist nach einer Grippe oder einer anderen Infektion nicht angebracht.  

Was du sonst noch tun kannst: 

• Infektionen vermeiden, zum Beispiel durch Hygienemaßnahmen und Impfungen
• Überanstrengungen vermeiden, insbesondere bei hohen Temperaturen
• Infektionen behandeln und auskurieren
• Stressmanagement betreiben und für Ausgleich sorgen, zum Beispiel durch Entspannungstechniken
• Gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und Bewegung pflegen 

Bei Doktor.De erwarten dich Informationen von approbierten Ärzt:innen. Wenn du vermutest, dass du an einer Herzmuskelentzündung leidest, dann kannst du eine Online-Konsultation auf Doktor.de vereinbaren. Du sprichst dann mit einem Arzt oder einer Ärztin, schilderst deine Symptome und erhältst weiterführende Informationen. Bei einer Herzmuskelentzündung handelt es sich um eine ernsthafte Erkrankung, weshalb du auch unbedingt deine Ärztin oder deinen Arzt vor Ort konsultieren solltest.  

Quellen 

UJ. Myokarditis – Herzmuskelentzündung. dzhk.de

UJ. Eine Herzmuskelentzündung erkennen. herzstiftung.de.

UJ. Herzmuskelentzündung (Myokarditis): Ursachen, Symptome und Behandlung. ratgeber-herzinsuffizienz.de