Die Bezeichnung bipolare Störung beschreibt den permanenten Wechsel zwischen zwei emotionalen Extremen, denen Betroffene ausgesetzt sind: Die beiden gegensätzlichen Pole ungehemmte Euphorie (Manie) und Depression bestimmen ohne geeignete Therapie weitgehend ihren Alltag. Früher wurde die Erkrankung deshalb auch als manisch-depressive Störung bezeichnet.
Bei manchen Betroffenen sind die manischen Phasen weniger stark ausgeprägt – Mediziner:innen sprechen dann von einer hypomanischen Episode. Bei rund fünf bis 20 Prozent der Erkrankten kommt es zu mindestens vier Stimmungswechseln pro Jahr. Diese Verlaufsform der bipolaren Störung wird als Rapid Cycling bezeichnet. Seltener treten auch Mischformen auf, bei denen manische und depressive Symptome während einer Krankheitsphase zugleich auftreten. Ein solcher Mischzustand wird als besonders belastend erlebt und ist oft nicht leicht zu erkennen, was die Diagnosestellung erschwert.
Manische und depressive Stimmungsschwankungen sind zwar charakteristisch für die bipolare Störung, stellen aber keine Alleinmerkmale der Erkrankung dar. Sie können auch Anzeichen einer anderen gesundheitlichen Beeinträchtigung sein oder durch Medikamente – etwa Antidepressiva, Hormonpräparate und Mittel gegen Bluthochdruck und Parkinson – ausgelöst werden. Auch der Konsum von Drogen wie Kokain, Amphetaminen oder Mischsubstanzen auf MDMA-Basis („Ecstasy”) kann Symptome auslösen, die denen der bipolaren Störung ähneln. Falls du bei dir oder bei anderen Anzeichen einer Bipolaren Störung wahrnimmst, ist eine fachärztliche Abklärung empfehlenswert.
