Chronische Schmerzen

Chronische Schmerzen sind ein sehr belastendes und eigenständiges Erkrankungsbild. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn diese bereits länger als sechs Monate andauern und wenn ihnen keine medizinische Ursache, etwa eine Verletzung oder Erkrankung, mehr zugrunde liegt. Oft gehen mit den Schmerzen auch andere Probleme wie Schlafstörungen oder depressive Verstimmungen einher. Behandelt werden chronische Schmerzen unter anderem mithilfe von Schmerzmitteln, Psychotherapien, Entspannungstechniken oder mit Methoden aus der sogenannten komplementären Medizin. Häufig findet ein sogenannter multimodaler Therapieansatz Anwendung. 

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Symptome von chronischen Schmerzen

Das Hauptsymptom dieser Erkrankung sind dauerhafte Schmerzen. Diese Schmerzen bestehen in der Regel über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten. Chronische Schmerzen können auch dann auftreten, wenn etwa Verletzungen oder Erkrankungen längst verheilt sind. Es entsteht ein sogenanntes Schmerzgedächtnis, wodurch die die entsprechenden Signale im Nervensystem über einen sehr langen Zeitraum vorhanden sein können. 

Allerdings gibt es im Zusammenhang mit chronischen Schmerzen auch noch andere Symptome. Oft spricht man von primären Schmerzen. Ein Paradebeispiel dafür sind Kopfschmerzen wie Spannungskopfschmerzen oder Migräneanfälle, die immer wieder auftreten können. Normalerweise erfüllen Schmerzen eine wichtige Funktion: Sie dienen als Warnsignal. Bei chronischen Schmerzen jedoch werden diese zu einem eigenständigen Krankheitsbild, da der warnende Charakter nicht mehr gegeben ist.  

Ursachen von chronische Schmerzen

Die Ursachen für chronische Schmerzen sind vielfältig. So kann eine körperliche Störung den chronischen Schmerzen zugrunde liegen. Dazu gehören unter anderem Erkrankungen wie Arthrose oder Nervenschädigungen. Als weitere Ursache gelten nachvollziehbare Schmerzen, die allerdings durch psychische Komponenten verstärkt werden. 

Wenn du zum Beispiel unter Rückenschmerzen, etwa nach einer Verletzung oder nach einem Bandscheibenvorfall, leidest, können sich diese Schmerzen durch psychische Faktoren verschlimmern. Zum Beispiel dann, wenn depressive Störungen oder Angststörungen hinzukommen. 

Auch eine psychische Grunderkrankung kann die Ursache von chronischen Schmerzen sein. Häufig werden chronische Schmerzen in Zusammenhang mit den bereits erwähnten depressiven Störungen, Angststörungen oder PTBS (Posttraumatischen Belastungsstörungen) beobachtet.  

Es gibt Formen von Schmerzen, die besonders häufig bei dieser Erkrankung auftreten. Dazu gehören unter anderem: 

  • Kopfschmerzen 
  • Migräne 
  • Magen-Darm-Schmerzen 
  • Muskelschmerzen 
  • Phantom-Schmerzen (nach Amputationen) 
  • Nervenschmerzen 

Behandlung von chronische Schmerzen

Chronische Schmerzen können auf verschiedene Art therapiert werden. Eine Methode ist zum Beispiel die multimodale Schmerztherapie. Hierbei arbeiten Ärzt:innen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen und versuchen, gemeinsam mit den Patient:innen eine passende Therapie zu erarbeiten. Im Rahmen dieser Behandlung versuchen die Mediziner:innen zum Beispiel herauszufinden, wann akute und wann chronische Schmerzen vorliegen. 

Eine multimodale Schmerztherapie kann sowohl ambulant als auch stationär erfolgen. Sollten die ambulante Therapie nach einer gewissen Zeit nicht greifen, kann eine stationäre Therapie erfolgen.  

Ein weiteres Merkmal der multimodalen Therapie ist, dass verschiedene Therapieformen zusammengefasst werden können. Dazu zählen etwa die Behandlung mit Medikamenten, Physiotherapie (insbesondere bei Gelenkschmerzen), Ergotherapie, Entspannungstechniken (zum Beispiel Progressive Muskelentspannung oder autogenes Training) sowie Psychotherapie. 

In vielen Fällen verschwinden die chronischen Schmerzen nicht vollständig. Dennoch ist das Ziel der unterschiedlichen Behandlungsansätze, die Lebensqualität der Patient:innen zu steigern. Unterstützend können auch Methoden aus der Komplementär-Medizin angewendet werden. Hierzu zählen etwa Akupunktur, Magnetfeldtherapie, Osteopathie oder Akupressur. 

Medikamente nur nach Absprache mit Mediziner:innen einnehmen 

Wenn du unter chronischen Schmerzen leidest, solltest du nicht leichtfertig mit Schmerzmitteln experimentieren. Es gibt Medikamente, die zwar gut gegen akute Schmerzen wirken, bei chronischen Schmerzen jedoch nur eine begrenzte Wirksamkeit entfalten. Einige Präparate können sogar abhängig machen oder für starke Nebenwirkungen sorgen. Bei längerer Einnahme von freiverkäuflichen Präparaten wie Ibuprofen oder Diclofenac können als Nebenwirkungen im Extremfall Magenblutungen oder Schädigungen an Nieren und Leber auftreten. 

Sollten dennoch Schmerzmittel erforderlich sein, solltest du diese unter ärztlicher Aufsicht einnehmen, vor allem dann, wenn aufgrund der chronischen Schmerzen eine längerfristige oder dauerhafte Einnahme nötig ist. 

Bewegung trotz Schmerzen wichtig 

Bei chronischen Schmerzen zählt auch die Bewegungstherapie zu den Behandlungsmethoden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass das Training individuell angepasst ist. Das gilt sowohl für die Leistungsfähigkeit der Patient:innen als auch für die chronischen Schmerzen. Auf keinen Fall sollten die Patient:innen die Bewegung stärker herunterfahren als nötig, da dies die Probleme noch verschlimmern kann. 

Mögliche Behandlungswege bei chronischen Schmerzen: 

  • Multimodale Therapie 
  • Schmerzmittel 
  • Komplementär-Medizin 

Wie kann mir Doktor.De bei chronischen Schmerzen helfen?

Solltest du bei dir das Krankheitsbild chronische Schmerzen vermuten, stehen dir unsere Ärzt:innen von Doktor.De kompetent mit Rat und Tat zur Seite. Für eine genauere Diagnostik oder für Möglichkeiten der individuellen Behandlung, sprichst du am besten mit deinem Arzt oder deiner Ärztin. 

Quelleninformationen: 

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

NDR. 20.02.2022. Multimodale Therapie: Chronische Schmerzen behandeln.

Feichter, M. 19.05.2022. Chronische Schmerzen. Netdoktor.de.

AOK Gesundheitsmagazin. 24.08.2021. Chronische Schmerzen: Auswirkungen auf Psyche und Gemüt.

Letztes Update: 2023-04-04