Die Behandlung von Schlafstörungen richtet sich gezielt nach der Ursache, daher ist es bei der Anamnese durch den behandelnden Arzt oder Ärztin wichtig herauszufinden, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Schlafstörung handelt.
Bei primären Schlafstörungen, die keine erkennbare Ursache haben, raten Ärzt:innen zu einer Verbesserung der Schlafhygiene, einer Verhaltens- oder Schlaftherapie sowie gelegentlich zur Einnahme von Schlafmitteln.
Die Ursachen bei sekundären Schlafstörungen sind auf körperliche, psychische oder psychiatrische Erkrankungen zurückzuführen. In diesen Fällen ist es wichtig, dass die eigentliche Ursache behandelt wird. In der Regel kommt es dann auch zu einer Verbesserung des Schlafes.
Was kann ich selbst gegen Schlafstörungen tun?
Bevor du zu einer Behandlung mit Schlafmitteln greifst, solltest du deine Gewohnheiten überdenken und anpassen. Bereits mit wenigen Handlungen kann der Schlaf verbessert werden:
- Regelmäßige körperliche Bewegung
- feste Zeiten für Essen und Schlafen, doch Achtung: Nicht zu nah an den Schlafenszeiten essen
- reduzierter Stress
- Gewichtsreduktion, vor allem, wenn Sie schnarchen
- Licht am Abend vermeiden, um den zirkadianen Rhythmus nicht zu stören. Das Licht eines Computers und einem Mobiltelefon kann den Schlaf stören. Lege daher dein Smartphone vor dem Schlafengehen zur Seite.
- Schlafe tagsüber nicht länger als 30 Minuten, auch wenn du müde bist. Wenn du länger schläfst, kann dies den zirkadianen Rhythmus stören und den Nachtschlaf beeinträchtigen
- Vermeide Nikotin, Alkohol und Koffein, da dies den Schlaf beeinträchtigen kann.
- Mache Entspannungsübungen oder Achtsamkeitstrainings (bewusste Präsenz)
- Entspanne dich ein bis zwei vor dem Schlafen gehen. So bringt dein Körper sich bereits in einen ruhigeren Modus und das Schlafen fällt leichter.
- Das Schlafzimmer sollte ein Ort zum Schlafen und Entspannen sein. Arbeite nicht im Bett, halte das Zimmer kühl (die optimale Temperatur zum Schlafen beträgt zwischen 16 °C und 18 °C), ruhig und dunkel.
- Wenn du im Bett schlaflos bist, versuche aufzustehen und eine Weile etwas Ruhiges und Entspannendes zu tun, bis du dich wieder müde fühlst, damit das Gehirn das Bett nicht mit Stress und Schlaflosigkeit in Verbindung bringt.
Lindern Schlafmittel, Schlafstörungen nachhaltig?
Auf dem Markt gibt es sowohl frei verkäufliche als rezeptpflichtige Medikamente, die gegen Schlafstörungen eingenommen werden können. Wichtig ist, dass du ausschließlich in Absprache mit deinem Arzt oder Ärztin diese Medikamente einnimmst, denn sie können bei längerfristigen Einnahmen zu Abhängigkeiten führen.
Ebenfalls greifen Betroffene von Schlafstörungen nicht selten zu Antihistaminika, Medikamente gegen Allergien, da diese die Müdigkeit fördern. Jedoch sollten diese Medikamente ebenfalls nur für einen kurzen Zeitraum in Absprache mit dem Arzt oder Ärztin eingenommen werden.
Kurzfristig den Schlaf verbessern können pflanzliche Medikamente wie Baldrian oder Hopfen.
Unsere Ärzt:innen besprechen mit dir mögliche Optionen und berücksichtigen auch andere Medikamente, die du regelmäßig einnimmst.
Behandlung von Schlafstörungen in einem Schlaflabor
Leidest du unter Schlafstörungen und der Arzt oder die Ärztin hat bereits psychische und organische Ursachen ausgeschlossen, kann eine Untersuchung in einem Schlaflabor als weiteres Diagnoseverfahren hinzugezogen werden. Vor allem bei den Erkrankungen Narkolepsie und Schlafapnoe ist die Untersuchung in einem Schlaflabor sinnvoll. Dort werden unter anderem Atmung, Augenbewegungen, Muskelentspannung und Sauerstoffsättigung des Bluts untersucht.
Hilfe bei Schlafstörungen mit Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA)
Eine Schlafstörung kann auch mithilfe einer digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) behandelt werden. DiGA sind Apps, die durch Ärzt:innen auf Kosten der Krankenkasse verordnet werden können und mit der du deine Behandlung eigenständig und ergänzend durchführen kannst. Mehr zum Thema DiGA findest du auf unserer DiGA Website. DiGA, die auf die Behandlung von Schlafstörungen spezialisiert sind, sind HelloBetter Schlafen und somnio. Ob diese DiGA die beste Behandlungsoption sind, muss aber zunächst in einem ärztlichen Gespräch geklärt werden. Dazu kannst du von unseren Ärzt:innen bei Doktor.De eine professionelle Beratung bekommen.