Citalopram

Der Wirkstoff Citalopram wird unter anderem bei Depressionen, bipolare Störungen oder Angststörungen eingesetzt. Wie und wann Citalopram wirkt, welche möglichen Neben- und Wechselwirkungen auftreten können und was Patient:innen beim Absetzen des Medikaments beachten müssen, erfährst du bei Doktor.De.  

Anwendungsgebiete von Citalopram

Das Bild zeigt eine Frau, die sich die Hände vor die Augen hält und weint.
Citalopram kann bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen eingesetzt werden.  | © NataliaLeb

Der verschreibungspflichtige Wirkstoff Citalopram wird unter anderem bei der Therapie von:  

angewendet. 

Wirkungsweise von Citalopram

Der Wirkstoff Citalopram greif in den Stoffwechsel des Nervenbotenstoffes (Neurotransmitters) Serotonin. Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die für die Informationsübertragung zwischen den Nervenzellen im Gehirn und dem gesamten Körper zuständig sind. Sie können dabei sowohl Muskel, die Hormonbildung, Schlaf, Schmerz und den psychischen Zustand beeinflussen.

Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass für die Entstehung von Depressionen eine zu geringe Ausschüttung an Serotonin stattfindet. Serotonin wird umgangssprachlich auch als das Glückshormon bezeichnet. Wirkstoffe wie Citalopram, die zu den Serotonin-Wiederaufnahmehemmern gehören, sorgen dafür, dass die Konzentration von Serotonin im Gehirn erhöht wird. Citalopram hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin in den Zellen, aus denen sie ausgeschüttet werden, sodass der Neurotransmitter länger seine stimmungsaufhellende Wirkung entfalten kann.  

Daher kann eine Steigerung der Serotonin-Konzentration durch Citalopram den Symptomen einer Depression entgegenwirken.  

Wichtig anzumerken ist, dass Citalopram und auch andere Antidepressiva in der Regel erst nach ein bis zwei Wochen regelmäßiger Einnahme wirken. Der Grund hierfür ist, dass die oben beschriebenen Prozesse sich nicht sofort einstellen. 

Anwendung von Citalopram

Citalopram wird in der Regel oral in Tablettenform einmal täglich (morgens oder abends) unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Da der Wirkstoff eine lange Halbwertszeit besitzt, reicht eine Dosis am Tag aus.  
 
Soll eine längerfristige Citalopram Behandlung beendet werden, darf das Medikament nicht abrupt abgesetzt werden, sondern sollte langsam ausgeschlichen werden. Das bedeutet, dass die Dosis schrittweise reduziert wird. Findet dieses Ausschleichen nicht statt, können Symptome wie Unruhe, Übelkeit oder Kopfschmerzen auftreten. Das Absetzen des Medikaments wird vom Arzt oder Ärztin begleitet.  

Nebenwirkungen von Citalopram

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Citalopram gehören unter anderem  

In seltenen Fällen kann Citalopram ein Serotonin-Syndrom auslösen. Treten Symptome wie Zittern, Krämpfe, Muskelstarre, Verwirrtheit, erhöhte Körpertemperatur und Reizbarkeit können darauf hinweisen, dass sich ein Serotonin-Syndrom entwickelt. In diesem Fall sollte unverzüglich der behandelte Arzt oder Ärztin konsultiert werden. 

Hersteller von Medikamenten müssen im Beipackzettel jegliche Nebenwirkungen auflisten, die im Kontext der Einnahme des Medikaments bekannt sind. Dies kann sehr beunruhigend wirken. Daher ist es wichtig zu wissen, dass die möglichen Nebenwirkungen absteigend nach ihrer Häufigkeit kategorisiert werden.    

  • „Sehr häufig“: Bei mehr als zehn Prozent der Anwender (oder mehr als 1 von 10 Behandelten) können sich Nebenwirkungen einstellen.    
  • „Häufig“: Bei bis zu zehn Prozent der Menschen (oder bis zu 1 von 10), kann es zu Nebenwirkungen kommen.    
  • „Gelegentlich“: Bei bis zu einem Prozent der Anwender (oder bis zu 1 von 100) können unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten. 

Wechselwirkungen von Citalopram mit anderen Medikamenten

Citalopram sollte nicht zusammen mit Johanniskraut eingenommen werden, welche den Serotoninspiegel erhöhen. Die Kombination aus diesen beiden Präparaten kann das Entstehen eines Serotonin-Syndroms begünstigen.  

Ebenfalls sollte Citalopram nicht mit Antikoagulantien oder NSAR (wie ASS, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen) eingenommen werden, da das Risiko einer gastrointestinalen Blutung erhöht wird. 

Wann darf Citalopram nicht eingenommen werden?

Patient:innen, die auf den Wirkstoff allergisch sind, dürfen das Mittel nicht verwenden. Ebenso wird Schwangeren die Einnahme von Citalopram nicht empfohlen – außer es nicht zwingend notwendig.
Nach der Entbindung können nämlich bei Neugeborenen nach weniger als 24 Stunden Symptome wie Atemnot, Zyanose, Krampfanfälle, instabile Körpertemperatur, Schwierigkeiten beim Trinken, Erbrechen, Hypoglykämie, Muskelhypertonie, Tremor, Zittern, Lethargie, Benommenheit und auftreten. 

Bei Stillenden ist darauf zu achten, dass Citalopram in die Muttermilch übergehen kann. Jedoch gibt es noch keine ausreichenden Studien, die die Auswirkungen auf das Baby erklären. Daher ist die Einnahme von Citalopram in der Stillzeit mit Vorsicht zu genießen.  

Ebenso sollten Patient:innen, deren QT-Intervall (eine bestimmte Herzrhythmusstörung) verlängert ist.  

Kann ich bei Doktor.De medizinischen Rat zu Citalopram erhalten?

Über die Doktor.De-App kannst du erfahrene Ärzte und Ärztinnen konsultieren und dir medizinischen Rat zu Citalopram erhalten. Nach einer gründlichen Anamnese und bei Bedarf können die Ärzte und Ärztinnen bei Doktor.De dir ein Rezept für Citalopram ausstellen. Sollten allerdings weitere Behandlungen notwendig sein, kannst du eine Überweisung für einen Facharzt oder Fachärztin erhalten.

Letztes Update: 2023-06-27