Diclofenac

Diclofenac ist ein häufig eingesetztes Schmerzmittel bei Schmerzen und Entzündungen.  
Den meisten Menschen ist Diclofenac als Voltaren bekannt, so war der ursprüngliche Name des Medikamentes. Das Medikament gibt es in verschiedenen Anwendungsformen zu kaufen: als Tablette, Gel, Kapseln, Tropfen, Zäpfchen oder Pflaster. Vor einer Selbstmedikation mit Diclofenac ist es wichtig, gut über den Wirkstoff informiert zu sein.  

Wirkungsweise von Diclofenac

Diclofenac hemmt das Enzym Cyclooxygenase und damit auch die Bildung von Prostaglandinen. Prostaglandinen sind entzündungsvermittelnde Gewebshormone, die an der Entstehung von Schmerzen beteiligt sind. Ebenfalls können Prostaglandinen Fieber auslösen. Pharmazeut:innen und Mediziner:innen kategorisieren Diclofenac als nicht-steroidales Antirheumatika (kurz: NSAR). Dies bedeutet, dass es sich um kein Steroid, wie zum Beispiel Kortison, handelt.

Anwendung von Diclofenac

Diclofenac wird generell bei Schmerzen und Entzündung angewendet, diese können:  

sein.  

Bei  

kann Diclofenac in niedriger Dosierung langfristig eingenommen werden. 

Darreichungsformen von Diclofenac

Diclofenac ist als Tabletten, Tropfen, Kapseln, Zäpfchen, Pflaster, Gel oder als Injektionslösung erhältlich.  

Bei Verletzungen, die aufgrund einer falschen Belastung entstehen, wird Diclofenac meist als Pflaster oder Gel eingesetzt. Hierfür wird auf die entsprechende Körperstelle dein Pflaster geklebt oder das Gel aufgetragen.  

Bei Kopfschmerzen oder Menstruationsbeschwerden wird Diclofenac in der Regel oral als Tablette eingenommen, wobei die tägliche, empfohlene Dosierung für Erwachsene zwischen 50 mg und 150 mg, verteilt auf drei Einzeldosen, beträgt. Alternativ kann Diclofenac sechsmal täglich mit 12,5 mg dosiert werden. Kinder vertragen Diclofenac in der Regel schlechter als Ibuprofen, daher ist die Medikation mit Diclofenac erst ab 14 Jahren zugelassen.

Bei der Einnahme von Diclofenac als Zäpfchen beträgt die empfohlene Dosierung 50 mg bis 150 mg, verteilt auf ein bis drei Einzeldosen. Die Anwendung sollte nach dem Stuhlgang erfolgen.

Diclofenac als Tropfen werden vor allem bei der Therapie von Migräne mit und ohne Aura eingesetzt. Hierfür nehmen Betroffene 20 Tropfen der Diclofenac-Lösung ein. Sollte es zwei Stunden nach der Einnahme zu keiner Besserung der Beschwerden kommen, kann eine zweite Dosis von weiteren 20 Tropfen eingenommen werden. In Abständen von vier bis sechs Stunden können weitere 20 Tropfen eingenommen werden. Zu beachten ist allerdings, dass die Gesamtdosis von 200 mg am Tag nicht überschritten wird.
Die Einnahme von Diclofenac Tropfen wird am 16 Jahren empfohlen.

Bei oraler Einnahme von Tabletten oder Kapseln wirkt Diclofenac nach 20 bis 30 Minuten. Die Wirkung von rektal verabreichten Diclofenac Zäpfchen setzt erst nach Stunden ein. Schmerzgele und Pflaster mit Diclofenac zeigen erst nach ein bis zwei Tagen Wirksamkeit, bei rheumatischen Beschwerden kann es bis zu einer Woche dauern.

Nebenwirkungen von Diclofenac

Die Einnahme von Diclofenac kann häufiger zu Problemen des Verdauungstraktes führen. Hierzu zählen:  

Zudem kann Diclofenac bei einem bis zehn Prozent der Anwender:innen  

  • Schwindel 
  • Kopfschmerzen  
  • Müdigkeit  
  • Juckreiz 
  • Hautausschlag 

hervorrufen.  

Hersteller von Medikamenten müssen im Beipackzettel jegliche Nebenwirkungen auflisten, die im Zusammenhang mit der Einnahme des Medikaments bekannt sind. Dies kann sehr beunruhigend wirken. Daher ist es wichtig zu wissen, dass die möglichen Nebenwirkungen absteigend nach ihrer Häufigkeit kategorisiert werden.   

  • „Sehr häufig“: Bei mehr als zehn Prozent der Anwender (oder mehr als 1 von 10 Behandelten) können sich Nebenwirkungen einstellen.   
  • „Häufig“: Bei bis zu zehn Prozent der Menschen (oder bis zu 1 von 10), kann es zu Nebenwirkungen kommen.   
  • „Gelegentlich“: Bei bis zu einem Prozent der Anwender (oder bis zu 1 von 100) können unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten. 

Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen

Bei der oralen oder rektalen Einnahme von Diclofenac kann es zu Wechselwirkungen mit unter anderen folgenden Wirkstoffen kommen.  

  • Andere NSAR 
  • ACE-Hemmer  
  • Thrombozytenaggregationshemmer (zum Beispiel ASS) 
  • Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (Antidepressiva)  
  • Chinolon-Antibiotika (zum Beispiel Ciprofloxacin, Ofloxacin) 
  • Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (zum Beispiel Voriconazol, Fluconazol) 
  • Antihypertensiva (Blutdrucksenker) 
  • Antidiabetika
     

Vor der Einnahme von Diclofenac ist es wichtig, mit dem Arzt, der Ärztin oder dem Apotheker oder der Apothekerin über die Einnahme von anderen Medikamenten zu sprechen, da diese über mögliche Wechselwirkungen aufklären können.  

In dem ersten und zweiten Trimester einer Schwangerschaft kann Diclofenac gegen Fieber und Schmerzen eingenommen werden. Unter strenger Nutzen-Risiko-Abwägung kann Diclofenac in Einzeldosen eingenommen werden. Ab der 28. Schwangerschaftswoche darf Diclofenac in allen Darreichungsformen nicht mehr angewendet werden.  

Diclofenac und seine Abbauprodukte können in geringen Mengen in die Muttermilch übergehen. Die Datenlage bezüglich der Einnahme von Diclofenac während der Stillzeit ist sehr begrenzt. Bisher wurden keine Nebenwirkungen bei gestillten Kindern beobachtet. Das Mittel der Wahl gegen Schmerzen und Fieber während der Stillzeit ist jedoch Ibuprofen, da hier fundiertere Daten vorliegen. 

Weiterhin sollten folgende Diclofenac nicht eingenommen werden, wenn folgende Erkrankungen vorliegen: 

  • Überempfindlichkeit gegen Diclofenac, andere NSAR oder weitere Inhaltsstoffe der Arzneimittel 
  • Funktionsstörungen der Leber oder der Nieren  
  • Entzündlichen Darmerkrankungen  
  • Herzinsuffizienz 
  • ungeklärten Blutbildungsstörungen 
  • Hirnblutungen 
  • einem hohen Blutungsrisiko 
  • bei Kindern unter 14 Jahren 

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Letztes Update: 2023-06-27