Eine Alkoholsucht kann mit verschiedenen psychischen und physischen Symptomen verbunden sein. Oftmals schlägt sie sich aber auch im Verhalten alkoholkranker Personen nieder.
Allgemeine körperliche Anzeichen
Zu den allgemeinen Symptomen der Alkoholsucht können zählen:
- Gewichtsveränderungen (Unter- oder Übergewicht)
- verminderter Appetit
- vermehrtes Schwitzen
- Zittern der Hände
- Gefäßzeichnungen typischerweise im Gesicht oder am Bauch
- Vergesslichkeit
- Schlafstörungen
Anzeichen für eine alkoholbedingte Organschädigung
Langfristiger übermäßiger Alkoholkonsum kann Schäden an allen Organen hervorrufen. Am häufigsten betroffen sind:
- Leber: Alkoholmissbrauch kann zur Entzündung der Leber und zur Leberzirrhose führen. Zu den Symptomen für eine Leberschädigung zählen eine vergrößerte Leber, Gelbsucht und Veränderungen von Haut und Nägeln.
- Nervensystem: Chronischer Alkoholkonsum kann die Nerven schädigen. Zu den möglichen Folgen gehören Störungen des Schmerz-, Berührungs- und Temperaturempfindens sowie Probleme beim Gehen. Auch Potenzstörungen können auftreten.
- Gehirn: Bei jedem Rausch werden Gehirnzellen irreparabel zerstört. Das kann Störungen des Gedächtnisses, der Sprechmotorik und der Konzentration nach sich ziehen. Im weiteren Verlauf kann es zur Verringerung der Intelligenz kommen.
- Bauchspeicheldrüse: Das Organ kann sich entzünden, worunter die Insulinproduktion leidet. Dadurch kann sich Diabetes mellitus ausbilden.
- Speiseröhre, Magen und Darm: Zum einen können Entzündungen und Geschwüre auftreten. Zum anderen steigt das Risiko für Zungen-, Mund-, Speiseröhren-, Magen- und Darmkrebs.
- Herz-Kreislauf-System: Durch den Alkohol werden das Herz und die Gefäße geschädigt. Das macht sich in Symptomen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Herzmuskelschwäche bemerkbar.
Psychische Symptome
Psychische Probleme treten häufig in Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholkonsum in Erscheinung. Einerseits kann Alkohol psychische Erkrankungen hervorrufen. Andererseits können bestehende psychische Erkrankungen zum Alkoholmissbrauch führen. Besonders häufig betrifft das:
- Angststörungen
- Depressionen
- Persönlichkeitsstörungen
Soziale Folgen
Viele Alkoholsüchtige fallen dadurch auf, dass sie im Umgang mit anderen Menschen leicht reizbar sind und übermäßig emotional reagieren. Das gilt sowohl in alltäglichen Situationen als auch für den Fall, dass jemand sie auf ein mögliches Alkoholproblem anspricht. Die Verleugnung ist typisch für Alkoholiker:innen.
Menschen, die zu viel Alkohol konsumieren, vernachlässigen oftmals ab einem gewissen Krankheitsstadium berufliche und / oder soziale Verpflichtungen. Nicht selten folgen irgendwann die Hinwendung zu Personen, die den starken Alkoholkonsum eher tolerieren oder der völlige soziale Rückzug. Angehörige und nahestehende Personen werden so oft in eine lebensverändernde Co-Abhängigkeit gedrängt und sollten so früh wie möglich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Entzugserscheinungen
Bekommen Alkoholsüchtige keinen Alkohol, treten Entzugserscheinungen auf. Diese Symptome verschwinden, sobald Alkohol getrunken wird. Lässt dessen Wirkung nach, kommen sie wieder. Häufige Entzugssymptome sind:
- Zittern (besonders morgens)
- Herzklopfen
- Schwitzen
- Schlaflosigkeit
- Übelkeit bis zum Erbrechen
- innere Unruhe, Reizbarkeit, Angst
- depressive Verstimmung bis hin zu Suizidgedanken
- Krampfanfälle
- Halluzinationen
Eines der gravierendsten Stadien des Entzugs ist das lebensgefährliche Delirium, das die Vitalfunktionen beeinträchtigen kann.
