Analthrombose

Bildet sich am Rand des Afters ein schmerzhafter kleiner Knoten, denken viele Betroffene an Hämorrhoiden. In einigen Fällen ist das sicher richtig. Es könnte sich aber auch um eine sogenannte Analthrombose handeln. Was es mit dieser Erkrankung auf sich hat und wie sie behandelt wird, erfährst du hier. 

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Symptome von Analthrombose

Eine Analthrombose macht sich meist durch akut einsetzende Schmerzen bemerkbar, die mit einer knotenartigen Schwellung am Darmausgang einhergehen. Begleitend auftreten können Symptome wie: 

  • Juckreiz
  • Stechen
  • Brennen
  • starkes Druck- oder Fremdkörpergefühl 

Die Thromben sind in aller Regel bläulich gefärbt und erbsen- bis pflaumengroß. Manchmal bilden sich auch mehrere Knoten gleichzeitig. Im Gegensatz zu Hämorrhoiden lassen sie sich nicht in den After hineinschieben, da ihr Ursprung außerhalb liegt. 

Woran erkennt der Arzt die Analthrombose?

Im Normalfall genügen eine einfache Blickdiagnose und das Abtasten mit dem Finger. Unter Umständen kommen weitere Untersuchungen hinzu, um andere Erkrankungen wie einen eingeklemmten Hämorrhoidenvorfall, einen Abszess oder bösartige Tumoren wie das Analrandkarzinom oder das maligne Melanom auszuschließen. 

Ursachen von Analthrombose

Viele Faktoren können zur Entstehung einer Analthrombose beitragen. Nicht immer lässt sich eine eindeutige Ursache ausmachen. Zu den häufigsten Auslösern zählen: 

  • starker Druckaufbau im Unterbauch (Husten, starkes Pressen beim Stuhlgang, Entbindung)
  • thermische Einflüsse (Kälte, Wärme)
  • Durchfall und Verstopfung
  • Analverkehr
  • ungewohnte körperliche Anstrengung
  • proktologische Eingriffe
  • Stress 

Darüber hinaus können bestimmte Gewürze, hoher Kaffee- und Alkoholkonsum sowie hormonelle Faktoren (Menstruation) die Ausbildung der Knoten begünstigen. Möglicherweise leisten vergrößerte Hämorrhoidalpolster einer Analthrombose Vorschub, da sie die Strömung in den Venen verlangsamen. 

Behandlung von Analthrombose

Im Gegensatz zu tiefen Beinthrombosen gehen Analthrombosen von oberflächlichen Venen aus. Es handelt sich um eine unangenehme, aber völlig harmlose Erkrankung. Meist bilden sich die Knoten innerhalb von Tagen oder Wochen von allein zurück. Verursacht die Thrombose keine größeren Beschwerden, kann auf eine Behandlung verzichtet werden.  

Gelegentlich kommt es durch den Druck des Blutgerinnsels auf die darüberliegende Haut zur Geschwürbildung. Hieraus können eine Blutung und eine (Teil-)Entleerung des Knotens resultieren. Oftmals lassen die Schmerzen dadurch schlagartig nach. Um die Heilung zu fördern, sollte die Wunde vorsichtig zweimal täglich mit Wasser gereinigt werden. Da die Haut im betroffenen Bereich stark gespannt ist, können sich nach dem Abheilen kleine Analfalten (Marisken) bilden. Diese stellen keine Gefahr dar. 

Treten störende Beschwerden auf, kann die Einnahme von Schmerzmitteln in Tablettenform (z. B. Diclofenac, Ibuprofen) rasche Linderung verschaffen. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollten diese Wirkstoffe aber nur nach ärztlicher Rücksprache Anwendung finden. 

Sind die Schmerzen sehr stark, können Ärzt:innen die Knoten im Ganzen chirurgisch entfernen oder die Haut darüber einschneiden, um das Blutgerinnsel auszuräumen. Die zweite Variante birgt den Nachteil, dass die Wundränder verkleben können und sich dann ein neuer Thrombus bildet. Die Eingriffe finden ambulant unter örtlicher Betäubung statt und dauern nur wenige Minuten. Für gewöhnlich attestieren die Mediziner:innen danach eine Arbeitsunfähigkeit für zwei bis drei Tage. 

Welche Hausmittel helfen bei Analthrombose?

Zur nicht-medikamentösen Linderung der Schmerzen und zur Reduktion der Schwellung eignen sich Kältepackungen. Fettsalben wie Vaseline oder Melkfett verleihen der Haut Elastizität und lindern das Spannungsgefühl. Sitzbäder mit Kamillenextrakt helfen gegen den Juckreiz im Analbereich. 

Um den Abheilungsprozess zu fördern, ist es hilfreich, einen weichen (nicht flüssigen) Stuhlgang sicherzustellen. Das funktioniert recht gut durch die tägliche Einnahme von ein bis zwei Löffeln Flohsamen, Weizenkleie oder Leinsamen. Abführmittel schaden eher, da sie die natürlichen Darmbewegungen beeinträchtigen und langfristig den Stuhlgang erschweren, anstatt ihn zu fördern. 

Um die Schwellung nicht zusätzlich zu reizen, empfiehlt es sich, die Analregion nach der Darmentleerung mit Wasser abzuduschen und danach mit einem weichen Handtuch trockenzutupfen. Zudem ist es ratsam, auf Belastungen zu verzichten, die einen Druckaufbau im Unterbauch bewirken. Dazu gehören vor allem starkes Pressen beim Toilettengang und schweres Heben. 

Risikofaktoren von Analthrombose

Die Risikofaktoren sind weitgehend dieselben wie bei allen anderen Thrombosen: 

  • Rauchen
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Immobilisation (langes Sitzen, Bettlägerigkeit)
  • Schwangerschaft und Wochenbett
  • Medikamente (zum Beispiel Antibabypille)
  • Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems
  • Blutgerinnungsstörungen
  • starker Kaffee- und Alkoholgenuss sowie
  • bestimmte Ernährungsweisen (zum Beispiel ballaststoffarme Kost) 

Hinzu kommen mögliche auslösende Umstände wie: 

  • hoher Druck im Bauchraum und im Beckenbereich
  • Sitzen auf kalten Flächen
  • sitzende Tätigkeiten
  • mechanische Belastung (Untersuchungen der Analregion, Analverkehr, Durchfall)
  • Durchblutungsstörungen der perianalen Venen (durch vergrößerte Hämorrhoidalpolster)

Vorbeugung von Analthrombose

Es gibt keine verlässlichen Maßnahmen, mit denen sich eine Analthrombose sicher verhindern lässt. Daher besteht die Prophylaxe in der Vermeidung möglicher Risikofaktoren. Hämorrhoiden sollten behandelt werden, da sie das Entstehen einer Analthrombose begünstigen können. 

Wie kann Doktor.De mir bei Analthrombose helfen?

Du vermutest, unter einer Analthrombose zu leiden? Dann helfen dir unsere Ärzt:innen, die Symptome einzuordnen, und geben dir Tipps zum weiteren Vorgehen. Hast du starke Beschwerden, solltest du eine Arztpraxis aufsuchen. 

  

Quellen:  

Leading Medicine Guide Redaktion. 13.10.2022. Analthrombose: Informationen und Ärzte für Analthrombosen. leading-medicine-guide.com.

UJ. Analvenenthrombose. copv.berlin.

Dr. Kremser, K. Analthrombose: Schmerzhafter blauer Knoten. apotheken-umschau.de

Letztes Update: 2023-06-06