Kreuzallergie

Bei einer Kreuzallergie handelt es sich im Grunde um eine Verwechslung. Das Immunsystem reagiert auf Bestandteile in der Nahrung, die Bestandteilen in den Allergenen ähneln. Das heißt, wer eigentlich allergisch auf Latex, Hausstaubmilben oder Pollen reagiert, kann auch allergisch auf Äpfel, Bananen, Shrimps und Nüsse reagieren. Welche Symptome eine Kreuzallergie auslösen und was dagegen helfen kann, erfährst du hier.  

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Symptome einer Kreuzallergie

Erste Symptome einer Kreuzallergie treten in der Regel innerhalb kurzer Zeit nach dem Verzehr des jeweiligen Nahrungsmittels auf. Oftmals handelt es sich dabei um eine Reaktionszeit von wenigen Minuten. Es können jedoch auch bis zu zwei Stunden vergehen. In vielen Fällen treten nur milde, auf eine Körperregion begrenzte Reaktionen auf.  

Bei Erwachsenen zeigt sich eine Kreuzallergie häufig dadurch, dass die Mundschleimhaut auf das jeweilige Lebensmittel reagiert. Es kommt dann zu einer Nesselsucht, das heißt, es treten Quaddeln auf und die Schleimhaut kann leicht gerötet sein. Im Mundraum spüren Betroffene dann häufig ein Kribbeln, Brennen oder Jucken. Ärzte und Ärztinnen sprechen in diesem Zusammenhang auch vom oralen Allergiesyndrom.  

Bei einer Kreuzallergie kann es zu weiteren Symptomen im Mundraum kommen:  

  • Mundschleimhaut schwillt an
  • Hautrötungen im Mund und um den Mund herum
  • Bläschenbildung an den Lippen
  • Juckreiz im Mund- und Rachenraum sowie an den Lippen und rund um den Mund 

Es kann vorkommen, dass sich die Symptome einer Kreuzallergie nicht nur am und im Mund zeigen, sondern auch an anderen Körperregionen auftreten. Dabei kann es sich um Symptome handeln wie:  

  • Starke Schwellungen der Haut, die sich teigig anfühlen (Angioödem)
  • Plötzliche Hautrötung (Flush-Symptomatik), in manchen Fällen kommt Juckreiz hinzu
  • Ein bereits bestehendes Ekzem kann sich verschlechtern. Dies kann beispielsweise bei Menschen mit Neurodermitis der Fall sein.
  • Quaddelbildung am ganzen Körper, häufig einhergehend mit Juckreiz. Die Quaddelbildung wird oftmals im Zusammenhang mit Kontaktallergien beobachtet.  

In manchen Fällen kann es bei einer Kreuzallergie auch zu Magen-Darm-Problemen wie Durchfall und Erbrechen kommen. Auch Schwindel, Blutdruckabfall, Kreislaufprobleme und Atemnot können auftreten. Es kann sogar zu einem anaphylaktischen Schock kommen. Sollten Betroffene Atemnot, Kreislaufprobleme und einen Hautausschlag entwickeln, muss der Notarzt gerufen und Erste Hilfe geleistet werden.  

Wichtig zu wissen: Außerhalb der Saison des jeweiligen Allergieauslösers verlaufen die Reaktionen auf eine Kreuzallergie oftmals milder. 

Ursachen einer Kreuzallergie

Eine Kreuzallergie hängt immer mit einer primären Allergie zusammen. Die primäre Allergie entwickelt sich zuerst. Man ist beispielsweise gegen Pollen, Latex oder Hausstaubmilben allergisch. Wer allergisch ist, reagiert überempfindlich auf ganz bestimmte Eiweiße in den Allergieauslösern, sogenannte Allergene. Diese werden vom Körper irrtümlicherweise als gefährlich eingestuft und vom Immunsystem bekämpft. Kommt der Körper anschließend mit den Allergenen in Kontakt, so löst das eine immunologische Abwehrreaktion aus.  

Wenn nun eine Kreuzallergie auftritt, kommt ebenfalls eine immunologische Abwehrreaktion des Körpers in Gang. Jetzt kommt es nicht mehr zu allergischen Reaktionen auf den primären Allergieauslöser, sondern eben auch auf Stoffe, deren Eiweiße den Eiweißen in den primären Allergieauslösern ähneln. Wer eigentlich allergisch auf Birkenpollen reagiert, reagiert nun möglicherweise auch auf Äpfel, Haselnüsse und Kartoffeln.  

Es gibt verschiedene Formen der Kreuzallergie, zum Beispiel: 

  1. Kräuterpollen (wie Beifuß oder Gänsefuß): Petersilie, Ingwer, Pfeffer, Knoblauch, Fenchel, Koriander, Sonnenblumenkerne, Oregano, Muskat, Kümmel, Anis, Karotte, Sellerie, Zimt, Basilikum, Paprika, Tomate, Kamille, Curry, Artischocke
  2. Baumpollen (zum Beispiel von Buche, Birke, Hasel oder Erle): Oregano, Dill, Chili, Petersilie, Fenchel, Anis, Koriander, Kümmel, Basilikum, Chili, Marille, Soja, Nektarine, Kiwi, Karotte, Birne, Apfel, Mandel, Zwetschge, Kirsche, Sellerie, Tomate, Pfirsich, Cashewnüsse, Walnüsse, Paranüsse und Haselnüsse.
  3. Getreide- und Gräserpollen: Getreidemehle, Getreideprodukte, Lupinenmehl, Cashewnüsse, Erdnüsse, Erbsen, Linsen, Bohnen, Pistazien, Bananen, Tomaten, Mango, Soja und Melonen.
  4. Hausstaubmilben: Hummer, Shrimps, Schnecken, Krabben, Garnelen, Austern, Tintenfisch, Krebse und Muscheln.
  5. Latex: Buchweizen, Tomaten, Sellerie, Pfirsich, Mango, Maroni, Paprika, Feige, Avocado, Ananas, Passionsfrucht, Honigmelone, Banane, Kiwi und Papaya.  

Behandlung einer Kreuzallergie

Diagnostiziert wird eine Kreuzallergie durch die Erfassung der persönlichen Krankengeschichte sowie entsprechender Symptome. Die primären Allergieauslöser können durch einen Hauttest beziehungsweise Labortest gefunden werden. In der Regel wird die Hauptallergie durch eine spezifische Immuntherapie behandelt. Je früher die Hauptallergie behandelt wird, desto geringer ist das Risiko, dass sich Kreuzallergien entwickeln. Die Behandlung der Hauptallergie hat jedoch kaum einen Einfluss auf die Kreuzallergie. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine spezielle Behandlung der Kreuzallergie. Wichtig ist, dass die allergieauslösenden Nahrungsmittel gemieden werden.  

Vorbeugend ist es sinnvoll, die Primärallergie frühzeitig zu behandeln, um die Entstehung von Kreuzallergien möglichst zu verhindern. Häufig kommt es zu einer Kreuzallergie während der Saison der jeweiligen Allergieauslöser. In der Saison der allergieauslösenden Pollen sollten Lebensmittel, die eventuell eine Kreuzallergie auslösen könnten, möglichst gemieden werden.  

Risikofaktoren einer Kreuzallergie

Vor der Entwicklung einer Allergie und damit einer Kreuzallergie ist niemand gefeit. Allergien können im Laufe des Lebens entstehen. Es gibt jedoch einige Faktoren, die die Entstehung von Allergien begünstigen können. Dazu gehören: 

  • Familiäre Veranlagung
  • Luftverschmutzung
  • Übertriebene Hygiene
  • Rauchen
  • Ungesunde Ernährung mit sehr fettreichen Lebensmitteln, Fast Food sowie Lebensmitteln, die viele Farb- und Konservierungsstoffe enthalten 

Wie kann Doktor.De mir bei einer Kreuzallergie helfen?

Du hast den Verdacht, unter einer Kreuzallergie zu leiden? Dann kann es hilfreich sein, deine Symptome mit den Ärzti:innen auf Doktor.De zu besprechen. Dein behandelnder Arzt oder deine behandelnde Ärztin vor Ort hilft dir weiter, deine Ernährung anzupassen und die Primärallergie in den Griff zu bekommen, falls tatsächlich eine Allergie der Grund für deine Symptome sein sollte.  

 

Quelleninformationen

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.

AOK Gesundheitsmagazin. 25.05.2022. Kreuzallergie als Verwechselung des Immunsystems. 

FWF Wissenschaftsprojekt. April 2015. Kreuzallergie – wie Pollen auf den Magen schlagen. 

Letztes Update: 2023-04-04