Was ist Vitamin D?
Wenn die Sonne scheint, werden im Körper des Menschen viele verschiedene Reaktionen entfacht, vor allem in unserem Gehirn und kommt zur Bildung des Hormons Serotonin. Es ist für viele Funktionen in unserem Körper verantwortlich, unter anderem auch für unsere Gefühle. Bildet unser Gehirn ausreichend Serotonin geht es uns gut, weshalb das Hormon auch als Gute-Laune-Hormon bekannt ist. Damit unsere Laune so bleibt oder sogar noch mehr steigt, brauchen wir zusätzlich Vitamin D.
Vitamin D wird vor allem gebildet, wenn die Strahlung der Sonne auf unsere Haut trifft. Unter Vitamin D versteht man eigentlich eine Gruppe von Vitaminen. Das wichtigste und uns bekannteste ist das Vitamin D3. Genau genommen ist Vitamin D gar kein echtes Vitamin. Vitamine sind Substanzen, die der Körper nicht selber herstellen kann, weshalb wir sie durch die Ernährung zu uns nehmen. Vitamin D dagegen ist eine sogenannte Hormonvorstufe, denn der eigentliche Wirkstoff, in den er sich umwandelt, ist ein Hormon und es bildet sich in unserem Körper durch die UVB-Strahlung der Sonne ganz von alleine. Der Körper bildet nur 80 % des Vitamin-D-Bedarfs selber, und nur wenn er ausreichend Sonne bekommen hat. Unser Hauttyp spielt hierbei ebenfalls eine wichtige Rolle, denn je heller die Haut ist, desto mehr UV-Licht wird aufgenommen und entsprechend wird mehr Vitamin D produziert. Das gilt auch, wenn die Sonne mal weniger scheint, wir mehr Zeit drinnen verbringen oder wir uns warm einpacken und somit keine Sonnenstrahlen auf unsere Haut treffen. Bildet unser Körper weniger Vitamin D, müssen wir viel Vitamin-D-haltige Lebensmittel zu uns nehmen, wie zum Beispiel Fisch, Eier oder Milchprodukte. Auch pflanzliche Alternativen, wie Pilze und Avocados, enthalten Vitamin D.
Wofür braucht der Körper Vitamin D?
Sind wir ausreichend mit Vitamin D versorgt, führt dies nicht nur zu einer Verbesserung der Laune. Vitamin D stärkt ebenfalls die Knochen und Muskeln des Menschen, außerdem regelt es den Calciumhaushalt und unterstützt das Immunsystem.
Vor allem Säuglinge benötigen eine zusätzliche Zufuhr von Vitamin D. Es wird empfohlen, dass jeder Säugling täglich 10 bis 12,5 µg Vitamin D supplementieren sollte. Dies gilt unabhängig davon, ob Säuglinge gestillt werden und Säuglingsnahrung erhält. Da Säuglinge Vitamin D nicht über die Nahrung aufnehmen können, in der Regel Kleidung ihre Haut bedeckt und so die Bildung von Vitamin D gehemmt wird, gehören Säuglinge zur Risikogruppe, die an einem Vitamin-D-Mangel erkranken können. Die Folge: Störungen im Calcium- und Phosphatstoffwechsel und so kann es zu Verformungen des Skeletts kommen. Daher sollten Eltern unbedingt in Absprache mit einem Arzt oder Ärztin über die Ergänzung von Vitamin D sprechen.
Symptome von Vitamin–D–Mangel
Ein Vitamin-D-Mangel kann sehr schwer erkennbar sein, da Symptome meist erst nach Monaten oder Jahren auftreten. In manchen Fällen zeigen sich sogar überhaupt keine Symptome. Folgende Symptome treten jedoch häufig auf:
Häufiges Erkranken
Eine der wichtigsten Aufgaben von Vitamin D ist die Unterstützung des Immunsystems, welches uns hilft gegen krankmachende Viren und Bakterien zu kämpfen. Wenn man häufig krank wird, insbesondere bei Erkältungen oder Grippe, kann ein niedriger Vitamin-D-Spiegel der Grund dafür sein.
Müdigkeit
Müdigkeit kann eine Reihe von Ursachen haben, eine davon kann ein Vitamin-D-Mangel sein. Im Gegensatz zu offensichtlichen Ursachen wie Stress, Depressionen und Schlaflosigkeit wird ein Vitamin-D-Mangel als mögliche Ursache für Müdigkeit oft übersehen.
Knochen – und Rückenschmerzen
Vitamin D trägt zur Erhaltung der Knochengesundheit bei, indem es die Aufnahmen von Calcium verbessert. Somit können Knochen- und Rückenschmerzen Symptome eines unzureichenden Vitamin-D-Spiegels sein.
Depressionen
Vitamin-D-Mangel wurde ebenfalls mit Depressionen in Verbindung gebracht, insbesondere bei Erwachsenen. Die Wirkung von Vitamin-D-Präparaten ist nicht eindeutig, jedoch haben einige Studien ergeben, dass sie Symptome von Depressionen lindern können. Dennoch ist weitere Forschung erforderlich, um den Zusammenhang zwischen Vitamin D und Depressionen zu verstehen.
Wundheilungsstörungen
Eine langsame Wundheilung nach einer Operation oder Verletzung kann ein Zeichen für einen zu niedrigen Vitamin-D-Mangel sein. Auch die Rolle von Vitamin D bei der Kontrolle von Entzündungen und der Bekämpfung von Infektionen kann für eine gute Heilung wichtig sein.
Knochenschwund
Vitamin D spielt eine entscheidende Rolle bei der Calciumaufnahme und dem Knochenstoffwechsel. Dies ist wichtig, weil die gleichzeitige Einnahme von Vitamin D und Calcium dem Körper hilft, die Aufnahme zu maximieren.
Muskelschmerzen
Die Ursache von Muskelschmerzen sind oft schwer zu ermitteln. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Vitamin-D-Mangel eine mögliche Ursache ist. Der Vitamin-D-Rezeptor befindet sich in Nervenzellen, den sogenannten Nozizeptoren, die Schmerzen wahrnehmen. Dieses Vitamin ist möglicherweise auch an den körpereigenen Schmerzsignalwegen beteiligt, die bei chronischen Schmerzen eine Rolle spielen können.
Gewichtzunahme
Gewichtszunahme ist ein Risikofaktor für Vitamin-D-Mangel. Fehlt Vitamin D, dann wird leichter Fett eingelagert und die Gewichtsabnahme fällt schwerer. Zudem können Hungergefühle verstärkt und die Fettverbrennung behindert werden.
Wie reduziere ich das Risiko, an einem Vitamin-D-Mangel zu erkranken?
Die besten Möglichkeiten das Risiko eines Vitamin-D-Mangels zu reduzieren, sind der Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Vitamin D sind sowie ein täglicher Aufenthalt im Freien. Einige Tipps zur Vorbeugung eines Mangels sind:
- Beibehaltung eines gesunden Körpergewichts
- Behandlung von Krankheiten, die die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigen
- Proaktive Gesundheitsprävention bei Individuen, in deren Familie Osteoporose oder Vitamin-D-Mangel vorkommt
Der spezifische Vitamin-D-Bedarf einer Person hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Alter, UVB Exposition, Ernährung und Gesundheitszustand. Sollte ein Bluttest ergeben, dass eine Person einen Vitamin-D-Mangel hat oder gefährdet ist, wird geraten, die Zufuhr zu erhöhen. Dies kann in Form von Nahrungsergänzungsmittel sein, jedoch sollte davor mit einem Arzt gesprochen werden, da die geeignete Dosis ermittelt werden muss.
Vitamin-D-Überdosierung
Wichtig ist, dass Vitamin D nicht einfach so supplementiert werden sollte, denn zu viel Vitamin D kann zu einer Vitamin-D-Vergiftung führen. Bei anderen Vitaminen ist das Risiko einer Vergiftung geringer. Zum Beispiel kann überschüssiges Vitamin C über den Urin wieder ausgeschieden werden. Vitamin D ist allerdings schlecht wasserlöslich und damit auch schlecht mit dem Urin auszuscheiden. Hier kann es also zu einer Überdosis und überhöhten Calciumwerten kommen (Hyperkalzämie), was Symptome, wie übermäßiges urinieren bis hin zu Herzproblemen hervorruft. Vitamin-D-Vergiftungen sind jedoch selten, da sie nur durch exzessives Einnehmen hochdosierter Vitamin-D-Präparate entstehen können. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für erwachsene Menschen eine Vitamin-D-Zufuhr von 20 µg Vitamin D pro Tag. Daher sollte eine zusätzliche Einnahme von Vitamin D mit einem Arzt oder Ärztin abgesprochen werden.
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