Gebärmuttermyome

Gebärmuttermyome (auch als Uterusmyome bezeichnet) sind gutartige Wucherungen in der Wand der Gebärmutter. Sie treten bei etwa 40 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter auf. Myome neigen dazu, sich mit der Zeit zu vergrößern, verursachen jedoch meist keine Beschwerden. Wenn doch, können sie operativ entfernt werden. Es gibt zudem eine Reihe konservativer Behandlungen, mit denen eine Verkleinerung der Myome erreicht werden kann. In sehr seltenen Fällen (weniger als ein Prozent) kann die Wucherung entarten und zu einem bösartigen Tumor werden. Auch aus diesem Grund sollten bekannte Myome regelmäßig kontrolliert werden. 

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Symptome von Gebärmuttermyome

Myome in der Gebärmutter sind gutartige Wucherungen (Tumoren) innerhalb der Muskelschicht des Uterus. | © Sora Kobayashi

In vielen Fällen verursachen Gebärmuttermyome keine Symptome. Mitunter führen Myome jedoch zu starken, besonders schmerzhaften, langanhaltenden und / oder unregelmäßigen Regelblutungen. Solche starken Blutungen können dann längerfristig einen Eisenmangel verursachen.  

Größere Myome können zudem Druck auf die umliegenden Organe ausüben und so Beschwerden auslösen. Je nachdem, ob die Wucherungen den Darm, die Blase oder die im unteren Teil der Wirbelsäule aus dem Rückenmark austretenden Nerven einengen, können Verstopfung, Beschwerden beim Wasserlassen oder Schmerzen im Kreuz und in den Beinen auftreten. Auch ein unangenehmes Fremdkörpergefühl im Unterleib und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind möglich. Sehr ungünstig gelegene Myome können zu Unfruchtbarkeit führen, beispielsweise indem sie die Einnistung der befruchteten Eizelle verhindern oder das Eindringen der Spermien in die Gebärmutter erschweren. 

Myome in der Schwangerschaft 

In der Schwangerschaft können Myome Schmerzen oder Zwischenblutungen verursachen. Große Myome in der Gebärmutter bedeuten zudem ein leicht erhöhtes Risiko für Fehl- oder Frühgeburten und eine vorzeitige Ablösung der Plazenta. Verlegt ein Myom den Ausgang der Gebärmutter, kann es die Geburt behindern und einen Kaiserschnitt notwendig machen. 

Ursachen von Gebärmuttermyome

Soweit man heute weiß, entstehen Myome der Gebärmutter durch Entzündungsprozesse in der Muskelschicht der Gebärmutterwand. Diese werden durch die Schwankungen im Spiegel der weiblichen Geschlechtshormone während des Menstruationszyklus stimuliert. Gebärmuttermyome entstehen deshalb grundsätzlich erst nach dem Einsetzen der Menstruation (und zeigen sich meist erst nach dem 30. Lebensjahr). Nach der Menopause bilden sich keine neuen Myome mehr, vorhandene Myome schrumpfen, und Beschwerden klingen in der Regel ab. Wie durch familiär gehäuft auftretende Fälle nahegelegt wird, gibt es sehr wahrscheinlich eine genetisch bedingte Neigung zu Myomen. 

Behandlung von Gebärmuttermyome

Nicht jedes Myom der Gebärmutter muss behandelt werden. Wenn Myome Beschwerden verursachen, steht eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Wie vorgegangen wird, hängt unter anderem davon ab, ob ein Kinderwunsch besteht. 

Myome mit Medikamenten behandeln 
  • Die Antibabypille oder eine Hormonspirale können zwar das Wachstum von Myomen nicht bremsen, starke und unregelmäßige Regelblutungen aber gut unter Kontrolle bringen. Sie sind daher eine gute Therapiemöglichkeit für Myome, die keine weiteren Beschwerden machen.
  • GnRH-Analoga (Wirkstoffe, die dem körpereigenen Hormon GnRH (Gonadotropin-Releasing Hormone, Gonadotropin-freisetzendes Hormon) ähneln, können Myome verkleinern, indem sie die zyklischen Schwankungen der Sexualhormone blockieren und so die Menopause simulieren. Die Nebenwirkungen dieser Medikamente entsprechen den Symptomen der Wechseljahre: Hitzewallungen, trockene Scheide und Libidoverlust gehören dazu. Die Behandlung wird in der Regel nur zeitweise (meist für sechs Monate) durchgeführt.
  • Frauen, die an starken Beschwerden leiden und bei denen keine Operation möglich ist, kann der Wirkstoff Ulipristal verschrieben werden. Ulipristal lässt Gebärmuttermyome ebenfalls schrumpfen und beeinträchtigt dabei die Lebensqualität weniger als GnRH-Analoga. In sehr seltenen Fällen kann Ulipristal allerdings schwere Leberschäden verursachen, daher muss das Verhältnis von Nutzen und Risiko gut abgewogen und während der Behandlung die Gesundheit der Leber regelmäßig kontrolliert werden. 
Konservative Verfahren zur Schrumpfung von Myomen 

Bei Frauen mit Kinderwunsch werden in der Regel zunächst konservative Myom-Behandlungen versucht. Bei der sogenannten Embolisation werden die das Myom versorgenden Blutgefäße durch Injektion kleiner Kunststoffkügelchen verschlossen. Dadurch wird meist eine deutliche Verkleinerung des Myoms erreicht. Alternativ können Myome mit fokussiertem Ultraschall behandelt werden. Dabei entsteht Hitze im Gewebe, die ebenfalls zum Schrumpfen der Myome führt. 

Operative Entfernung von Myomen 

In vielen Fällen können Myome unter Erhaltung der Gebärmutter operativ entfernt werden. Je nach Größe und Lage erfolgt dies laparoskopisch (durch einen kleinen Einschnitt am Bauchnabel), durch die Scheide oder durch einen Bauchschnitt. Je aufwändiger die Operation ist, desto größer ist das Risiko, dass entstehendes Narbengewebe die Empfängnisfähigkeit, kommende Schwangerschaften oder Entbindungen beeinträchtigt. Vorbehandlung mit einem GnRH-Analogon verkleinert die Myome vor der Operation und vereinfacht so den Eingriff. 

Entfernung der Gebärmutter 

Bei Versagen der anderen Behandlungsmöglichkeiten kann die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) erwogen werden. Die Eierstöcke werden dabei in der Regel nicht entfernt, damit kommt es nicht zur sofortigen Menopause. Oft ist es auch möglich, den Gebärmutterhals zu erhalten. Dadurch wird die Operation schneller und komplikationsärmer, und negative Spätfolgen einer Hysterektomie (Stressinkontinenz, sexuelle Dysfunktion) können vermieden werden. 

Risikofaktoren von Gebärmuttermyome

Diese Faktoren erhöhen das Risiko von Gebärmuttermyomen: 

  • familiäre Veranlagung (Myome bei Mutter oder Großmutter)
  • Kinderlosigkeit
  • starkes Übergewicht
  • besonders früh aufgetretene erste Menstruation
  • späte Menopause 

Wie kann Doktor.De mir bei Gebärmuttermyomen helfen?

Die mit Doktor.De kooperierenden Ärzt:innen können dich bei Gebärmuttermyomen beraten, dir Ängste und Unsicherheiten nehmen und deine Fragen zu Behandlungsmöglichkeiten beantworten. Welche Behandlung die für dich am besten geeignete ist, lässt sich allerdings nur im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung feststellen, für die du eine Frauenarztpraxis aufsuchen solltest. 

  

Quellen  

Österreichische Gesellschaft für Sterilität, Fertilität und Endokrinologie: Uterus myomatosus und Frauengesundheit – Konsensuspapier und Drug Statement. Journal für Gynäkologische Endokrinologie (2012) 

A. Valet: Myome. In: Gynäkologie und Geburtshilfe hoch2 professional. Urban & Fischer (2020), S. 290 ff

Ulipristal: Zulassung ruht nicht mehr. DAZ (8.2.2021) 

Letztes Update: 2023-06-06