Ischias

Wenn der Rücken zwickt und der Schmerz bis in den Oberschenkel zieht, denken viele Betroffene entweder an einen Bandscheibenvorfall oder an den Ischias. Charakteristisch für Ischias-Schmerzen, auch Ischialgie genannt, sind von der Nervenwurzel ausgehende Beschwerden. Die Schmerzen können teilweise sogar bis in den Fuß ausstrahlen. Zu den Ursachen für Ischias gehören Bandscheibenvorfälle und Gelenkrheuma. Rechtzeitig und ursächlich behandelt, heilt ein Ischias meist folgenlos aus. Auch Ischias-Übungen können die Behandlung unterstützen. 

Erhalte medizinischen Rat zu Ischias!

Symptome von Ischias

In der Regel kommt es zu einem Schmerz, der vom unteren Rücken bis in den Oberschenkel ausstrahlt. Die Schmerzen können entweder plötzlich einsetzen oder schleichend auftreten. Neben Schmerzen können Beschwerden wie Kribbeln, Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle im betreffenden Bein auftreten. Das Ausstrahlen der Schmerzen grenzt die Ischialgie vom sogenannten Hexenschuss ab, der in der Regel nicht in die Beine ausstrahlt.

Bei der Beurteilung der Symptome ist entscheidend, welche Fasern des Ischiasnervs in Mitleidenschaft gezogen wurden. Sind Fasern der Lendenwirbelsäule betroffen, kann der Schmerz über den äußeren Ober- und Unterschenkel ziehen. Sind vorrangig die Nerven im Kreuzbeingelenk betroffen, machen sich die Schmerzen vorwiegend auf der Oberschenkelrückseite und in der Kniekehle bemerkbar. 

Mögliche Beschwerden bei Ischialgie: 

  • Ausstrahlende Schmerzen vom Rücken in die Beine und Füße 
  • Kribbeln in den unteren Extremitäten 
  • Taubheitsgefühle 
  • Lähmungserscheinungen  

 

Ursachen von Ischias

Die Ursachen können beim Ischias unterschiedlicher Natur sein. So kann ein akuter Bandscheibenvorfall die Schmerzen auslösen. Aber auch die Vorstufe eben jenes Bandscheibenvorfalls, Protrusion genannt, kann zu Beschwerden führen. Eine weitere Ursache sind Verengungen der Wirbel- oder Nervenkanäle. Dadurch sind Reizungen und Entzündungen des Ischiasnervs möglich. 

Neben den genannten Ursachen sind weitere Faktoren für die Entstehung von Ischias-Schmerzen verantwortlich. Grunderkrankungen wie Entzündungen der Bandscheiben, Verletzungen der Wirbel nach Unfällen, Wirbelgleiten, Infektionen, Rheuma oder Tumore stehen ebenfalls im Verdacht, mögliche Auslöser zu sein. Die Symptome können zudem von einem eingeklemmten Piriformis-Muskel kommen. Daher gilt es, die dem Ischias zugrundeliegende Ursache rasch mit Fachmediziner:innen abzuklären.

Behandlung von Ischias

Die Behandlung des Ischias kann auf mehrere Arten erfolgen. Wichtig ist zunächst, dass die behandelnden Ärzt:innen die Ursache für die Probleme ausfindig machen. Neben klinischen Bewegungstests sind Röntgenaufnahmen und eine Kernspintomografie zur weiteren Abklärung nötig. Wichtig ist eine schnelle Behandlung, damit sich der Körper nicht an die Schmerzen gewöhnt. Ansonsten besteht die Gefahr eines Schmerzgedächtnisses. Dabei schmerzen Gelenke, Muskeln und Co. auch nach der Heilung ohne Ursache. 

In der Akutphase der Schmerzen kann es helfen, deine Beine im 90-Grad-Winkel hoch zu lagern, da die Wirbelsäule so am besten entlastet wird. Darüber hinaus kannst du Medikamente nehmen, um die Schmerzen zu lindern. Mittel mit Ibuprofen oder Diclofenac sind dabei ebenso eine Option wie Opioid-Schmerzmittel. Über die richtige Wahl der Medikamente entscheidet der Arzt oder die Ärztin. 

Zu den konservativen Behandlungsmethoden gehört auch die Physiotherapie. Bei dieser Behandlung kann der Therapeut deine Muskulatur lockern, Blockaden beheben oder mithilfe von Ischias-Übungen für Stabilität und Entlastung sorgen. Eine Ischias-OP wird eher selten durchgeführt. Eine Indikation besteht dann, wenn ein vorliegender Bandscheibenvorfall heftige Symptome auslöst. Auch dann, wenn die Wirbelkanäle verengt sind, kann eine Operation angezeigt sein.

Mögliche Behandlungen bei Ischias: 

  • Hochlagerung der Beine 
  • Physiotherapie 
  • Medikamente 
  • Operation 

Risikofaktoren von Ischias

Wie bereits erwähnt, zählen unter anderem Infektionen zu den Risikofaktoren für eine Ischias-Entzündung. Bakterielle Erreger wie Borrelien oder Viren, die Gürtelrose verursachen, reizen mitunter den Ischiasnerv und führen dann zu einer Entzündung mit den einschlägigen Symptomen. Ebenfalls zu den Risikofaktoren gehören die bereits beschriebenen Faktoren wie:

  • Bandscheibenvorfälle 
  • Verletzungen 
  • Rheumatische Erkrankungen 
  • Wirbelgleiten 
  • Verschleiß der Wirbelsäule

Vorbeugung von Ischias

Da der Verschleiß der Wirbelsäule ein möglicher Risikofaktor ist, gibt es Sinn, seinem Rücken bereits proaktiv etwas Gutes zu tun. Wenn du länger am Computer arbeitest, solltest du öfter kleine Pausen und Dehnübungen durchführen, die den Rücken entlasten. Regelmäßige Bewegung und eine Kräftigung der Rückenmuskulatur können ebenfalls einen vorbeugenden Effekt haben. 

Auch die Ernährung spielt eine Rolle. Übergewicht belastet den gesamten Körper und somit auch die Wirbelsäule. Bei sportlicher Betätigung solltest du auf rückenfreundliche Disziplinen setzen.

Wie kann Doktor.De mir bei Ischias helfen?

Solltest du bei dir Probleme mit dem Ischias vermuten, helfen die unsere Mediziner:innen bei Doktor.De kompetent weiter und beraten dich. Bei Fragen zu akuten Problemen, zur Behandlung oder zur weiterführenden Diagnostik suche einen Arzt oder eine Ärztin auf. 

Quelleninformationen: 

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Kandler-Schmitt, B. 12.07.2019. Ischias? Oft ist es nur ein Muskel. Apotheken Umschau.

Wobenzym. 10.2020. Ischialgie.

Müller, M. 08.03.2022. Ischias. Netdoktor.de.

Peters, M. 08.06.2021. Ischias. Focus Gesundheit Arztsuche. 

Letztes Update: 2023-04-04