Japanische Enzephalitis
Japanische Enzephalitis ist eine Infektionskrankheit, die durch das Japanische Enzephalitis-Virus (JEV) verursacht wird. JEV ist ein RNA-Virus aus der Familie der Flaviviren. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über Stechmücken. In Asien und dem westlichen Pazifik tritt die Infektionskrankheit gehäuft auf. Erfahre hier mehr über Symptome und Therapie der Japanischen Enzephalitis.
Erhalte medizinischen Rat zur Japanischen Enzephalitis!
Symptome einer Japanischen Enzephalitis
Zwischen der Übertragung der Infektionskrankheit und dem Auftreten erster Symptome können fünf bis 15 Tage vergehen. Bei den meisten Betroffenen treten allerdings gar keine oder nur sehr milde Symptome auf. Die Symptome einer Japanischen Enzephalitis ähneln denen eines grippalen Infekts. Bei Kindern wird häufig das Auftreten von Bauchschmerzen und Erbrechen beobachtet. Folgende Symptome können auftreten:
- Hohes Fieber
- Kopfschmerzen
- Störungen der Koordination
- Nackensteife
- Lichtempfindlichkeit
- Bewusstseinsstörungen, auch Koma
- Spastische Lähmungen
- Krampfanfälle
- Zittern
Die oben genannten Symptome treten etwa nach zwei bis drei Tagen auf, wenn sich der Zustand der Erkrankten plötzlich verschlechtert. Das passiert jedoch nur selten. Nimmt die Erkrankung aber einen schweren Verlauf, kann sie tödlich enden. In manchen Fällen treten psychiatrische und neurologische Folgeschäden auf. Insbesondere Kinder und ältere Menschen können von einem schweren Verlauf betroffen sein.
Ursachen einer Japanischen Enzephalitis
Das Japanische Enzephalitis-Virus (kurz JEV) kommt vorwiegend bei Schweinen und wildlebenden Vögeln vor. Verbreitet wird es durch Mückenstiche. Nimmt eine Stechmücke Viren über das Blut eines infizierten Tieres auf, kann es diese durch einen Mückenstich auf den Menschen übertragen. Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht in den Verbreitungsgebieten vor allem während der Regenzeit. Die Japanische Enzephalitis kommt in vielen asiatischen Ländern vor und wurde gelegentlich im nördlichen Queensland in Australien beobachtet. Es sind vor allem ländliche Gegenden betroffen, in welchen Reisanbau und Schweinezucht betrieben werden. Von Mensch zu Mensch ist die Infektion nicht übertragbar. Eine Ausnahme bilden Bluttransfusionen, die das Virus enthalten.
Behandlung einer Japanischen Enzephalitis
Für die Japanische Enzephalitis gibt es keine gezielte Therapie. Die Erkrankung kann nicht ursächlich behandelt werden. Stattdessen erfolgt lediglich eine symptomatische Behandlung. Das bedeutet, dass man die Beschwerden der Betroffenen durch bestimmte Medikamente lindern kann. Es können beispielsweise krampflösende Medikamente verabreicht werden.
Bei einem schweren Verlauf muss die Japanische Enzephalitis intensivmedizinisch behandelt werden. Verschlechtert sich der Allgemeinzustand deutlich, kann auf der Intensivstation schneller eingegriffen werden. Insbesondere der Hirndruck sollte gut überwacht werden. Wird eine Infektion mit dem Japanischen Enzephalitis-Virus frühzeitig und sorgfältig therapiert, steigen die Überlebenschancen. Zudem wird das Risiko für Folgeschäden reduziert.
Wichtig zu wissen: Die Krankheit verläuft bei den meisten Infizierten symptomlos oder sehr mild. Allerdings kann die Erkrankung einen schweren Verlauf nehmen. In einigen Fällen kommt es nach anfänglich nur leichten Symptomen zu einer plötzlichen Verschlechterung des Allgemeinzustands; die Viren können zu Entzündungen im zentralen Nervensystem führen. Nimmt die Erkrankung einen schweren Verlauf, so ist die Prognose eher ungünstig. Bei bis zu 30 Prozent der Betroffenen führt ein schwerer Verlauf zum Tod. Bei den Überlebenden kommt es bei 20 bis 30 Prozent zu bleibenden Schäden.
Risikofaktoren einer Japanischen Enzephalitis
Es besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko in ländlichen und stadtnahen Gebieten. Dies wird darauf zurückgeführt, dass in ländlichen Gebieten mehr Kontakt zu den Wirtstieren (Wildvögel und Schweine) besteht. In Regionen mit Schweinezucht und ausgedehntem Reisanbau tritt die Erkrankung besonders häufig auf.
Impfung gegen Japanische Enzephalitis
Die Japanische Enzephalitis Impfung wird empfohlen, wenn man eine Reise ins Verbreitungsgebiet der Erkrankung plant. In Deutschland steht ein Impfstoff zur Verfügung, der bereits ab dem 2. Lebensmonat gespritzt werden darf. Um einen wirksamen Impfschutz zu erhalten, werden in der Regel zwei Impfdosen im Abstand von vier Wochen verabreicht. Für Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren ist zudem ein Schnellimpfschema zugelassen. Hier kann dann kurzfristig für einen Impfschutz gesorgt werden, indem die zwei Impfdosen im Abstand von einer Woche injiziert werden. Wird man längerfristig einer Infektionsgefahr ausgesetzt sein, kann der Impfschutz nach 12 bis 24 Monaten aufgefrischt werden. Bei Bedarf kann eine weitere Auffrischung nach zehn Jahren erfolgen. Grundsätzlich gilt: Die Grundimmunisierung sollte eine Woche vor dem Aufenthalt in einem betroffenen Gebiet abgeschlossen sein.
Vorbeugung einer Japanischen Enzephalitis
Neben der Impfung gibt es noch eine weitere Möglichkeit der Vorbeugung: Es kann hilfreich sein, Mückenstichen generell vorzubeugen. Die Stechmücken, die das Japanische Enzephalitis-Virus übertragen, sind vor allem am Abend und in der Nacht aktiv. Wer sich in einem Risikogebiet aufhält, sollte sich daher vor allem abends und nachts sorgfältig vor Mücken schützen. Folgende Tipps können helfen:
- Langärmelige Kleidung und lange Hosen tragen, die Haut sollte möglichst bedeckt sein.
- Verwendung eines geeigneten Mückenschutzmittels.
- Den Schlafbereich durch ein Moskitonetz (Mückenschutznetz) schützen. So können die Überträger der Erkrankung nachts ferngehalten werden.
Wie kann Doktor.De mir bei einer Japanischen Enzephalitis helfen?
Bei Doktor.De kannst du dich über verschiedene Erkrankungen wie die Japanische Enzephalitis informieren. Die mit uns kooperierenden Ärzt:innen beraten dich auch gerne. Wenn du den Verdacht hast, an Japanischer Enzephalitis erkrankt zu sein, solltest du dich umgehend an einen Arzt oder eine Ärztin vor Ort wenden. Du kannst dich von Doktor.De bei der Arztsuche unterstützen lassen und auch direkt nach Spezialisten für Infektionskrankheiten suchen. Diagnose und Behandlung müssen von medizinischem Fachpersonal vor Ort vorgenommen werden.
Quellen
30.09.2019. Japanische Enzephalitis. sozialministerium.at
Letztes Update: | 2023-05-29 |