Karies

Karies ist eine Zahnerkrankung, die durch Bakterien im Mund verursacht wird und zu Schäden an der Zahnoberfläche führt. Zunehmend oft tritt Karies bei Kindern auf. Karies muss zahnärztlich behandelt werden. Hier findest du wichtige Informationen über die weitverbreitete Zahnkrankheit. 

Erhalte medizinischen Rat zu Karies!

Symptome von Karies

Ist ein Zahn von Karies betroffen, hängen die genauen Symptome vom jeweiligen Stadium der Krankheit ab. Insbesondere in der Anfangszeit verläuft sie zuerst unbemerkt. Die ersten Beschwerden treten im weiteren Verlauf auf. 

Karies ist eine Erkrankung der Zähne, die durch Bakterien im Zahnbelag, süße Lebensmittel und mangelnde Mundhygiene entsteht | © Image by JHLee 

Die ersten Anzeichen können sogenannte „white spots“ sein. Sie sind ein Zeichen der Entmineralisierung des betroffenen Zahns. Durch ihre Stoffwechselprozesse greifen Bakterien im Mund den Zahnschmelz an. Schreitet die Krankheit fort, kann es in den Spots zu Farbstoffeinlagerungen kommen und sie werden zu „brown spots“. Daneben können weitere Symptome auftreten: 

  • Verfärbung der Zähne
  • Zähne sind gegen Süßes, Kaltes und Heißes empfindlich
  • Mundgeruch
  • leichtes Ziehen bis Zahnschmerzen 

Karies ohne Schmerzen

Nicht immer verursacht diese Zahnerkrankung sofort Schmerzen. In vielen Fällen treten sie im weiteren Krankheitsverlauf erst spät auf. Auch wenn noch keine spürbaren Beschwerden vorliegen, sollte Karies so früh wie möglich behandelt werden. 

Die vier Stufen des Zahnverfalls

Die Erkrankung durchläuft insgesamt vier Stadien. Um bereits die ersten Anzeichen einer Karies zu erkennen, ist eine regelmäßige zahnärztliche Kontrolle wichtig. Vornehmlich zwischen den Zähnen können bei der heimischen Zahnpflege die Zeichen schnell übersehen werden. 

  • Initialkaries (Stadium 1): Es zeigen sich die eingangs beschriebenen white spots, der Zahnschmelz ist bereits angegriffen. Da noch keine richtige Karies entstanden ist, genügen in der Regel die regelmäßige gründliche Zahnpflege, eine Ernährungsberatung in der Zahnarztpraxis und Fluoridprodukte, etwa Tabletten oder Gels. So soll die Schädigung gestoppt und der Zahn wieder remineralisiert werden.
  • Schmelzkaries (Stadium 2): In diesem Stadium ist das typische Karies-Loch im Zahn vorhanden. Meist hebt es sich dunkel gegen den Zahn ab. In diesem Stadium treten Schmerzen eher selten auf. Da die schützende Schicht beschädigt ist, kann der Zahn empfindlich sein.
  • Dentalkaries (Stadium 3): Zwischen dem Zahnmark und dem Zahnschmelz liegt das Dentin. Erste Beschwerden können entstehen, sind die Bakterien bis hierhin vorgedrungen. Oft sind ein dumpfes Pochen oder ein plötzlich einschießender Schmerz die Folge. Da die Schicht im Vergleich zum Zahnschmelz deutlich weicher ist, können die Bakterien hier schnell weitere Bereiche des Zahns befallen. Die Erkrankung beginnt nun, sich in der Breite auszudehnen. Dabei wird der befallene Zahn regelrecht ausgehöhlt.
  • Karies im Zahnmark (Stadium 4): Im Zahnmark verlaufen Blutbahnen und Nerven. Ist die Erkrankung bis hierher vorgedrungen, ist das nicht nur sehr schmerzhaft, es können sich Eitersammlungen bilden. Es kommt zu Entzündungen an der Zahnwurzel. Um den Zahn zu retten, kann eine Wurzelbehandlung erforderlich sein. 

Ursachen von Karies

Damit die Zahnerkrankung entsteht, müssen verschiedene Voraussetzungen zusammenspielen. Zum einen benötigt es Plaque, also Zahnbelag mit Bakterien. Hinzu kommt Zucker aus der Nahrung. Auch dieser lagert sich am Zahn ab. Verbleiben die Beläge längere Zeit auf dem Zahn und werden sie nicht entfernt, beginnen sie ihre schädigende Arbeit. Es entsteht Karies. Allerdings sind es nicht die Bakterien, die den Zahn angreifen. Es sind vielmehr ihre säurehaltigen Ausscheidungen, die durch die Verdauung des Zuckers entstehen. 

Behandlung von Karies

Die Behandlungsmöglichkeiten der Zahnerkrankung richten sich üblicherweise nach dem jeweiligen Stadium. Grundsätzlich gilt: Je früher sie erkannt wird, desto einfacher ist in vielen Fällen die Therapie. Darum ist eine halbjährliche oder jährliche Kontrolluntersuchung so wichtig.

Fluoridierung 

Ist noch kein spürbares Loch entstanden, genügt es häufig, dem Zahn die benötigten Mineralien wieder zuzuführen (Remineralisierung). Sie werden im Schmelz aufgenommen. Die Mineralien wie Fluorid werden über fluoridhaltige Zahnpasten oder Fluorid-Geld aufgenommen. 

Entfernung von Zahnsubstanz und Zahnfüllung 

Ist die Schädigung tiefer in den Zahnschmelz vorgedrungen oder hat sie sogar das Zahnbein erreicht, genügt eine Remineralisierung nicht mehr. Die kariöse Substanz des Zahns muss entfernt werden. 

Meist wird dafür der Bohrer verwendet, um die erkrankte Zahnsubstanz abzuschleifen. Anschließend wird das Loch mit einer Füllung aufgefüllt. Es gibt, abhängig von der Lage und der Größe der Schädigung, unterschiedliche Versorgungsformen. Plastische Füllungen werden direkt in den Zahn eingefüllt. Des Weiteren gibt es Einlagefüllungen (Inlays) oder Onlays (Auflage- oder Kuppelfüllung). Sind zu große Teile der natürlichen Zahnkronen verloren gegangen, werden sie von einer künstlichen (Teil-)Krone ersetzt. 

Risikofaktoren von Karies

  • Häufige Aufnahme von Zuckern, nächtliches Essen oder häufiges Naschen
  • Schlechte Mundhygiene und starke Beläge (Plaque)
  • Eingeschränkte Aufnahme von Fluorid. Es fördert die Einlagerung von Mineralien im Zahnschmelz.
  • Mundtrockenheit, geringer Speichelfluss, mangelnde Speichelqualität
  • Einnahme von Drogen, Rauchen
  • Tragen von kieferorthopädischen Hilfsmitteln wie Zahnspangen
  • Vorausgegangene Karies
  • Die Mundhöhle ist bereits mit kariesauslösenden Bakterien besiedelt.

Vorbeugung von Karies

  • Gründliche Pflege der Zähne und des Mundraums
  • Zucker meiden, etwa Verzicht auf Naschen zwischen den Mahlzeiten und gesüßte Getränke vermeiden
  • Durch Fluorid Zähne schützen.
  • Speichelfluss anregen: Zuckerfreie Kaugummis regen zwischen den Mahlzeiten den Speichelfluss an. Speichel bietet einen natürlichen Schutz vor Karies.
  • Zwischen den Mahlzeiten Pausen einlegen. Der Speichel neutralisiert im Mund Säure. Viele kleine Mahlzeiten unterbrechen diesen Prozess. Das Vermeiden von Naschen zwischen den Mahlzeiten kann zu einem reduzierten Säuregehalt im Mund beitragen und damit bei Karies einem starken Verlust von Zahnmineralien vorbeugen.
  • Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt wahrnehmen, um so früh wie möglich Karies zu entdecken. Das gilt auch ganz besonders für Kinder. 

Wie kann Doktor.De bei Karies helfen?

Doktor.De kooperiert mit erfahrenen Ärzt:innen. Sie helfen dir bei Verdacht auf Karies bei der Beurteilung deiner Symptome und stehen dir beratend zur Seite. Für eine genaue und weiterführende Diagnostik und Kariesbehandlung suchst du einen Zahnarzt auf. 

  

Quellen: 

Dr. Albrecht, M. Randig, J. Urban, C. 17.12.2018. Karies. Stiftung Gesundheitswesen.

UJ. Kariesentstehung: Wie entsteht Karies?. oralb.de.

20.08.2018. Karies. Apotheken Umschau 

Matzik, S. 05.06.2020. Karies. NetDoktor

Hennessy, B. J. 03.2021. Karies. MSD Manual.

UJ. Karies: Symptome, Behandlung & Vorsorge. Dr. Kraus.

Letztes Update: 2023-04-13