Krätze kann je nach Immunstatus der betroffenen Person zu unterschiedlichen Beschwerdebildern führen. So unterscheiden Mediziner:innen zwischen einer gewöhnlichen Skabies und einer sogenannten Krustenskabies (Scabies crustosa). Letztere tritt vorrangig bei Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr auf.
Symptome von gewöhnlicher Krätze
Da sich die Krätzmilben in die oberste Hautschicht eingraben und dort ihre Eier ablegen, kommt es an den betroffenen Hautbereichen zu Hautveränderungen und allergischen Reaktionen. Diese äußern sich typischerweise anhand von
- oberflächlichen kommaartigen und bis zu einem Zentimeter langen Gangstrukturen mit erhabenem Ende (hier sitzt die Milbe),
- entzündlich-rötlichen Bläschen (Papeln),
- Knötchen mit einem flüssigkeitsgefüllten Bläschen auf der Spitze (Papulovesikel),
- intensivem Juckreiz (insbesondere in der Bettwärme) sowie
- Kratzwunden (Kratzexkoriationen).
Dabei zeigen sich die ersten Symptome nach zwei bis fünf Wochen, wenn sich die Person erstmalig mit Skabiesmilben ansteckt. Bei einer erneuten Ansteckung ist die Immunabwehr bereits sensibilisiert. Die Beschwerden treten daher sehr viel früher auf (nach ein bis vier Tagen).
Typische Hautbereiche für Krätze
Krätzemilben bevorzugen Bereiche, die relativ warm sind und in denen die Hornschicht so dünn ist, dass sie sich leicht eingraben können. Daher siedeln sich die Parasiten vorrangig in folgenden Hautarealen an:
- Finger- und Zehenzwischenräumen
- Ellenbogenstreckseiten
- Handgelenkbeugeseiten
- Nabelregion und Gürtellinie
- Vordere Achselhöhlen
- Brustwarzenhof
- Leisten
- Penisschaft
- Gesäß
- Analfalte
- Knöchelregion
- Innere Fußränder
Symptome von Krustenskabies (Scabies crustosa)
Eine Sonderform von Krätze ist die Krustenskabies (Scabies crustosa). Sie kommt bei Personen vor, deren Immunabwehr (unter anderem bei HIV oder Tumorerkrankung) geschwächt ist, sodass sich der Erreger stark vermehren kann. Dabei können sich bis zu mehreren Millionen Milben in der Haut ansiedeln. Aufgrund dieses Erregerreichtums ist diese Form der Krätze nicht nur hoch ansteckend, sondern zeigt auch ein etwas anderes Beschwerdebild:
- Massive Hautveränderungen
- Hautverhornung (Hyperkeratose)
- Befall von Hand- und Fußflächen, Gesicht, Kopfhaut und Hals (bei gewöhnlicher Krätze eher untypisch)
- Geringer bis fehlender Juckreiz aufgrund der herabgesetzten Immunantwort
Symptome bei Säuglingen und Kleinkindern
Säuglinge und Kleinkinder zeigen die typischen Hautveränderungen auch am behaarten Kopf, im Gesichtsbereich sowie an Handflächen und Fußsohlen. Auch Knie und Unterschenkel sind häufig betroffen. Der Hautausschlag ist zudem stark ausgeprägt und kann das Allgemeinbefinden des Kindes stark beeinträchtigen. Das Kind wird oft quengelig und hat keinen Appetit.