Hämorrhoiden
Bei Hämorrhoiden handelt es sich um gut durchblutete Gefäßpolster am Ende des Darms, kurz vor dem After. Im Zusammenspiel mit dem Schließmuskel gewährleisten sie, dass der Darm richtig schließt. Bei Blähungen sorgen sie beispielsweise dafür, dass lediglich Luft entweicht und kein Stuhl. Bemerkbar machen sich Hämorrhoiden nur, wenn sie sich vergrößern. Wann das der Fall ist, welche Symptome auftreten und was dagegen hilft, erfährst du hier.
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Symptome von Hämorrhoiden
Hämorrhoiden können unterschiedliche Beschwerden hervorrufen. Erstes Anzeichen sind in vielen Fällen schmerzlose Blutungen während des Stuhlgangs oder kurz danach. Erkennbar werden diese meist in Form hellroter bis roter Blutspuren auf dem Stuhl oder dem Toilettenpapier. Weitere typische Symptome sind:
- Juckreiz
- Brennen
- Nässen
- unbeabsichtigter Abgang kleiner Mengen Schleim und Stuhl
- Druck- oder Fremdkörpergefühl
- Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung nach dem Toilettengang.
Bei sehr weit fortgeschrittenen Hämorrhoidalleiden sind Schmerzen möglich.
In einigen Fällen treten vergrößerte Hämorrhoiden aus dem After heraus und werden als weiche Knoten sichtbar. Das bezeichnen Mediziner:innen als Hämorrhoiden-Prolaps (Hämorrhoiden-Vorfall). Manchmal werden die knotenförmigen Schwellungen mit Marisken verwechselt. Das sind harmlose Hautläppchen im Bereich des Afters, die für gewöhnlich keine Symptome verursachen.
Ursachen von Hämorrhoiden
Als wichtigster Auslöser für vergrößerte Hämorrhoiden gilt zu starkes Pressen oder Nachpressen beim Stuhlgang. Aus dem Druck resultiert eine erhöhte Füllung der Hämorrhoidalgefäße. Dadurch kann das Blut schlechter abfließen. Die Adern werden gedehnt und bilden im Laufe der Zeit knotenförmige Aussackungen.
Neben zu hartem Stuhl kann auch eine zu hohe Entleerungsfrequenz, etwa bei längerem Durchfall oder durch ein Übermaß an Abführmitteln, zur Vergrößerung der Hämorrhoiden beitragen. Darüber hinaus soll sich ein zu langes Verweilen auf der Toilette nachteilig auf die Hämorrhoidalgefäße auswirken.
Expert:innen zufolge könnte den Hämorrhoidalbeschwerden auch eine vererbte Neigung zugrunde liegen. Im Alter verliert außerdem das Bindegewebe an Festigkeit, weshalb sich die Schwellungen mit zunehmendem Lebensalter vermehrt bemerkbar machen.
Das Auftreten von Hämorrhoiden in der Schwangerschaft begründet sich darin, dass das Bindegewebe weicher wird und sich der Druck auf den Darmbereich durch das Wachstum des Kindes zunehmend verstärkt.
Behandlung von Hämorrhoiden
Behandlung von Hämorrhoiden
Welche Maßnahmen bei Hämorrhoiden zur Anwendung kommen, hängt von deren Größe und der Stärke der Symptome ab. In leichten Fällen reicht es häufig bereits aus, das Verhalten beim Stuhlgang zu ändern und Verstopfungen zu vermeiden. Hausmittel wie Teemischungen, Sitzbäder, Umschläge und Kompressen können ebenfalls für Linderung sorgen. Da bestimmte Heilkräuter und ätherische Öle kontraproduktiv sein können, empfiehlt es sich, vor der Anwendung mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen.
Bei belastenden Beschwerden ist es grundsätzlich sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen. Geeignete Ansprechpartner:innen sind Hausärzt:innen oder Proktolog:innen. Diese können weitere Behandlungsmethoden in die Wege leiten oder selbst durchführen.
Verödungstherapie
In die vergrößerten Gefäßpolster wird ein Wirkstoff eingespritzt, der die Durchblutung des Gewebes verringert und es dadurch verödet. Die Hämorrhoide vernarbt und schrumpft auf ihre ursprüngliche Größe zurück. Dieses Verfahren eignet sich nur für leicht vergrößerte Hämorrhoiden.
Gummibandligatur
Hierbei streift der Arzt oder die Ärztin einen kleinen Gummiring über die vergrößerte Hämorrhoide. Dadurch wird überflüssiges Gewebe abgebunden und seine Blutversorgung gedrosselt. Nach mehreren Tagen stirbt es ab und wird zusammen mit dem Gummiring ausgeschieden.
Für Patient:innen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, eignet sich diese Methode nicht.
Raffen (Rekto-Anal-Repair, RAR)
Bei dieser Art, Hämorrhoiden zu behandeln, wird das vergrößerte Gewebepolster umstochen und gerafft. Das Zusammenziehen und Verknoten der Fadenenden bewirkt einen Lifting-Effekt. Die Hämorrhoide wird durch die Naht dort fixiert, wo sie anatomisch hingehört.
Eine weitere Variante ist die Doppler-gesteuerte Hämorridalarterien-Ligatur (HAL). Bei dieser werden die Arterien, welche die vergrößerte Hämorrhoide mit Blut versorgen, mit einer Naht verschlossen. Die Blutzufuhr wird gedrosselt, wodurch die Gefäßpolster abschwellen.
Operation
Ist die Erkrankung weit fortgeschritten, hilft meist nur ein chirurgischer Eingriff. Bei diesem werden die vergrößerten Hämorrhoiden-Anteile unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose herausgeschnitten. Zu den wichtigsten Operationsverfahren zählt die Stapler-Methode. Bei dieser kommt ein spezielles Gerät zum Einsatz, das einen Ring überschüssigen Gewebes im Bereich des äußeren Mastdarms entfernt und die Schnittränder mit Klammern zusammenfügt.
Risikofaktoren von Hämorrhoiden
Eine Druckerhöhung im Bauchraum, beispielsweise durch Krafttraining, Übergewicht oder anhaltendes Husten, kann ebenso zur Entstehung vergrößerter Hämorrhoiden beitragen wie häufiges Sitzen und Bewegungsmangel. Weitere Risikofaktoren sind:
- chronische Verstopfung
- harter Stuhl
- Schwangerschaft und Geburt
- erblich bedingte Gefäßwandschwäche sowie
- häufiger Durchfall
Vorbeugung von Hämorrhoiden
Den besten Schutz vor vergrößerten Hämorrhoiden bietet eine gesunde Verdauung. Um diese zu gewährleisten, solltest du:
- ausreichend Ballaststoffe zu dir nehmen,
- nicht zu fett und nicht über deine Sättigungsgrenze hinaus essen,
- weitgehend auf Zucker und Süßigkeiten verzichten,
- mindestens zwei Liter pro Tag trinken.
Außerdem kannst du deinen Darm mit Bewegung unterstützen. Am besten eignen sich Sportarten, die den Enddarm nicht belasten, beispielsweise Schwimmen, Walken, Radfahren oder Inlineskating.
Wie kann Doktor.De mir bei Hämorrhoiden helfen?
Du leidest unter Symptomen, die auf vergrößerte Hämorrhoiden hinweisen können? Unsere Ärzt:innen helfen dir, die Krankheitszeichen einzuordnen, und beraten dich zum weiteren Vorgehen. Ein abklärender Arztbesuch ist aber in jedem Fall zu empfehlen, da schwerwiegende Erkrankungen wie Darmkrebs zum Teil ähnliche Symptome hervorrufen.
Quelleninformationen:
Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.
Gesund.bund.de. 07.01. 2022. Hämorrhoiden.
Dr. med. Grundei, T. 20.03.2019. Hämorriden: Hausmittel und Medikamente. Apotheken Umschau.
Letztes Update: | 2023-04-04 |