Kopfschmerzen

In Deutschland leiden etwa 70 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Mal pro Jahr unter Kopfschmerzen. Es gibt verschiedene Arten von Kopfschmerzen. Migräne ist eine besonders starke Ausprägung, circa 10 Prozent der Menschen in Deutschland sind davon betroffen. In vielen Fällen sind Kopfschmerzen harmlos und können selbst behandelt werden. Schwere und chronische Kopfschmerzen erfordern ärztliche Behandlung. 

Erhalte medizinischen Rat zu Kopfschmerzen!

Symptome von Kopfschmerzen

In der Bevölkerung am häufigsten ist der Kopfschmerz vom Spannungstyp (Spannungskopfschmerz). | © NickyLloyd

Gängige Symptome sind Schmerzen oder ein Druckgefühl im Kopf. Da es unterschiedliche Arten von Kopfschmerzen gibt, variiert die Art und Weise, wie sie sich bemerkbar machen. Weitere Symptome beziehungsweise Begleiterscheinungen können sein: 

  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Sehstörungen
  • Konzentrationsprobleme
  • Schwindelgefühl
  • Licht-, Geruchs- und Geräuschempfindlichkeit
  • Müdigkeit
  • Reizbarkeit
  • Nacken- oder Schultersteifheit 

Verschiedene Arten von Kopfschmerzen

Kopfschmerzen werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, jede davon weist eine spezifische Erscheinungsform auf. So treten zum Beispiel die häufigste Form, die Spannungskopfschmerzen, gelegentlich und beidseitig auf. Dabei steigert sich der dumpfe Schmerz mit der Zeit. 

Migräne dagegen tritt durchschnittlich zwischen einem und sechsmal pro Monat auf und hält zwischen vier und 72 Stunden an. Der als pochend oder pulsierend empfundene Schmerz beginnt einseitig, steigert sich sukzessive und kann im Verlauf auch die Seite wechseln oder beidseitig auftreten. Dazu kommen eine oder mehrere der oben genannten Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder Lichtempfindlichkeit. 

Clusterkopfschmerzen überfallen Betroffene alle paar Monate, dafür mehrmals an einem Tag und die Schmerzen dauern zwischen 15 Minuten und drei Stunden. Die meist starken und stechenden Schmerzen beginnen auf einer Seite hinter dem Auge, welches in vielen Fällen zu tränen beginnt, wobei das Augenlid anschwillt an und die Nase verstopft. 

Die genaue Diagnose ist wichtig, um die Ursache feststellen und die jeweiligen Arten von Kopfschmerzen entsprechend behandeln zu können. 

Ursachen von Kopfschmerzen

Primäre Kopfschmerzen können folgende Ursachen haben: 

  • Lebensstil wie Rauchen oder Alkoholkonsum, Flüssigkeitsmangel, Stress oder Schlafmangel
  • Berufliche Situation wie Bildschirmarbeit, Aufenthalt in schlecht belüfteten Räumen
  • Hormonelle Schwankungen bei Frauen
  • Wetterwechsel
  • Körperliche Anstrengung
  • Medikamente 

Sekundäre Kopfschmerzen treten als Folge oder Begleiterscheinung bestehender Erkrankungen auf, wie zum Beispiel: 

  • Nacken- und Rückenprobleme, Bandscheibenvorfall im Halswirbelsäulenbereich
  • Verletzungen am Kopf oder an der Halswirbelsäule
  • Probleme mit den Augen wie Grüner Star
  • Trigeminusneuralgie
  • Entzündungen wie Meningitis, Nasennebenhöhlen-Entzündung, Enzephalitis, Zahnwurzel-Entzündung, Entzündung der Schläfenarterien
  • Bluthochdruck
  • Schlaganfall
  • Gehirntumor
  • Virus-Infektionen
  • Verminderte Fähigkeit des Bluts, Sauerstoff aufzunehmen (etwa durch Asthma oder COPD)
  • Unterzuckerung
  • Sonnenstich, Hitzeschlag
  • Drogenentzug
  • Nahrungsmittelunverträglichkeit  
  • Präeklampsie – auch wenn Schwangerschaftsvergiftung selten vorkommt, solltest du Kopfschmerzen, wenn du schwanger bist, ärztlich abklären lassen 

Behandlung von Kopfschmerzen

Kopfschmerzen können medikamentös und nicht medikamentös behandelt werden, wobei im Fall von sekundären Kopfschmerzen die zugrundeliegende Erkrankung zu therapieren ist.  

Medikamentöse Behandlung 

Je nach Ursachen und Arten von Kopfschmerzen können verschiedene Medikamente verabreicht werden. Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure wird bei leichten, Triptane werden häufig bei schweren und Clusterkopfschmerzen in Form von Tabletten, Nasensprays oder Spritzen eingesetzt. Botox-Injektionen lähmen die Nerven und verhindern Verspannungen. Schmerzmittel sollten nicht länger drei Tage lang und auf den gesamte Monat gerechnet zehn Tage lang eingenommen werden. Es ist zu beachten, dass die Einnahme von Medikamenten auch Kopfschmerzen verursachen kann.  

Nicht medikamentöse Behandlung 

Diese Ansätze können sowohl vorbeugend als auch zur Reduktion der Häufigkeit und Intensität der verschiedenen Arten von Kopfschmerzen zur Anwendung kommen: 

  • Entspannungstechniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder Tai-Chi wirken Stress entgegen.
  • Akupunktur, Akupressur und Physiotherapie
  • Biofeedback hilft Betroffenen zu lernen, ihre Gehirnströme zu beeinflussen, was besonders auch für Schwangere und Kinder geeignet ist, da für diese Personen viele Medikamente nicht empfohlen werden.
  • Sport, vor allem Ausdauersport, wirkt sich positiv bei Stress bedingen Kopfschmerzen aus.
  • Psychotherapie unterstützt dabei, psychologische Einflussfaktoren auf Kopfschmerzen zu verbessern.
  • Mithilfe eines Schmerz-Tagebuchs kannst du feststellen, ob die Kopfschmerzen mit Faktoren wie Lebensstil, Ernährungsgewohnheiten oder Zyklus zusammenhängen und was dir in welcher Situation geholfen hat (und was nicht).
  • Von vielen Betroffenen wird eine Kühlung mittels Kompressen oder auch einem kalten Körnerkissen als angenehm empfunden.  

Darüber hinaus können Hausmittel wie Kaffee oder Schwarztee Schmerzen lindern, da Koffein die Gefäße weitet. Ebenso sind mit Trägeröl verdünnte ätherische Öle wie Pfefferminze, Lavendel oder Rosmarin, die auf Stirn- und Nackenbereich beziehungsweise auf die Füße bis hin zu den Knöcheln aufgetragen werden, eine Möglichkeit, Kopfschmerzen auf natürliche Art und Weise zu behandeln. Dabei sind allgemeine Sicherheitshinweise, wie die Vermeidung von Augenkontakt, zu beachten. 

Wie kann Doktor.De in Bezug auf Kopfschmerzen helfen?

Die mit Doktor.De kooperierenden Mediziner:innen helfen dir dabei, deine Symptome zu beurteilen, beantworten deine Fragen rund um Kopfschmerzen und können bei Bedarf Rezepte ausstellen. Solltest du nach einer Kopfverletzung oder Gehirnerschütterung unter Kopfschmerzen leiden, sollten die Schmerzen generell länger andauern oder Begleiterscheinungen wie Erbrechen, Fieber oder Nackensteifheit auftreten, ist ärztliche Behandlung notwendig. Wenn deine Kopfschmerzen plötzlich und sehr stark auftreten, rufe bitte den Notarzt an. Vor allem in Verbindung mit anderen Symptomen wie Verwirrtheit, Bewusstseins-, Seh-, Sprach- oder Hörstörungen können Kopfschmerzen eine Notfall-Situation darstellen. 

  

Quellen: 

Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG)

Schrör, S. 12. Mai 2022. Kopfschmerzen. NetDoktor

Letztes Update: 2023-06-20