Kontaktekzem

Bei einem Kontaktekzem handelt es sich um eine überschießende Reaktion der Haut auf bestimmte Stoffe. Das Beschwerdebild wird in den meisten Fällen auch allergisches Kontaktekzem genannt. Charakteristisch sind Bläschen- und Quaddelbildung, Rötungen, Schwellungen und vor allem auch Juckreiz. Oft treten diese Beschwerden zeitverzögert nach dem Kontakt auf. Bei der Behandlung werden rückfettende Salben oder Cremes ebenso eingesetzt wie kortisonhaltige Präparate. 

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Symptome eines Kontaktekzems

Zu den Symptomen eines Kontaktekzems oder eines allergischen Kontaktekzems gehört in erster Linie starker Juckreiz. Darüber hinaus können auch nässende Bläschen und Quaddeln sowie Rötungen entstehen. Zu den weiteren Symptomen zählen Krusten- und Schuppenbildung auf der Haut. Bei den meisten Menschen tritt ein Kontaktekzem an den Händen auf. Allerdings kann es auch an anderen Körperstellen vorkommen. 

Bei einem Kontaktekzem ist es häufig so, dass die genannten Beschwerden nicht sofort nach dem Kontakt mit der Haut auftreten. Juckreiz, Quaddeln und Co. können mit bis zu drei Tagen Verspätung entstehen. Die Beschwerden sind nicht auf die Hautpartien begrenzt, die mit der auslösenden Substanz in Kontakt gekommen sind. Treten die Symptome an anderer Stelle auf, bezeichnet man dies als Streureaktion. 

Abgesehen von den genannten Beschwerden entstehen bei einem allergischen Kontaktekzem im Normalfall kaum schwerwiegende Probleme. Solltest du jedoch Bläschen oder Quaddeln aufkratzen, können durch die offenen Wunden Bakterien in den Körper gelangen und zu weiteren Beschwerden führen. 

Ursachen eines Kontaktekzems

Ein Kontaktekzem entsteht, wenn deine Haut mit einer Substanz in Berührung kommt, die für eine Immunreaktion sorgt. Die Stoffe sind an sich harmlos, jedoch wertet die Körper sie als gefährlichen Eindringling und aktiviert das Immunsystem. Meist reagiert das Immunsystem überschießend, so dass es zu den genannten Beschwerden kommt – auch bei künftigem Kontakt mit der Substanz. 

Im Grunde genommen kann dein Körper auf jede Substanz und auf jeden Stoff reagieren, jedoch gibt es einige, die besonders oft in Zusammenhang mit einem allergischen Kontaktekzem beobachtet werden. Dazu zählen etwa: 

  • Ätherische Öle und andere Duftstoffe 
  • Bestimmte Pflanzen 
  • Latex 
  • Waschmittel/Weichspüler 
  • Medikamente 
  • Nickel und/oder Kobalt 
  • Tierhaare 
  • Schimmelsporen 
  • Hausstaubmilbenkot 

Zu beachten ist, dass es sich nicht immer zwingend um ein allergisches Kontaktekzem handeln muss. In vielen Fällen liegt auch eine Hautreizung vor, die ebenfalls zu den bereits genannten Symptomen führen kann. Längerer Kontakt etwa mit Reinigungsmitteln, Säuren oder Laugen können diese Hautreizungen verursachen. 

Behandlung eines Kontaktekzems

Bei einem allergischen Kontaktekzem musst du den auslösenden Stoff konsequent meiden, denn in der Regel bleibt die Überempfindlichkeit gegenüber diesem Stoff bestehen. Bei der Behandlung ist es daher wichtig, den Grund ausfindig zu machen, um ihn dann auch meiden zu können. 

Hautärzt:innen wenden hierbei meist den sogenannten Patch-Test an, bei dem deine Haut mit mehreren Stoffen gezielt beträufelt und mit einem Pflaster bedeckt wird. Zeigen sich nach einigen Tagen Rötungen oder Quaddeln, wissen die Mediziner:innen, welche Substanz bei dir zu diesen Reaktionen geführt hat. 

Sollten Juckreiz und/oder Entzündung auf der Haut zu stark sein, verordnen Hautärzt:innen meist eine Salbe mit Kortison als Wirkstoff. Kortison wirkt entzündungshemmend und lindert den Juckreiz. Wie hoch die Konzentration dieses Wirkstoffs ist und wie lange die Salbe verwendet werden muss, hängt von den individuellen Beschwerden ab. Zu lange sollte Kortison nicht verwendet werden, da es die Haut dünner machen kann. 

Auch kortisonhaltige Tabletten oder Kapseln sind ein möglicher Behandlungsweg. Wichtig ist, dass die Einnahme unter ärztlicher Aufsicht erfolgt, da Nebenwirkungen auftreten können. Hat sich ein chronisches Kontaktekzem entwickelt, kann auch eine UV-Lichttherapie erfolgen. Bei Reizungen können rückfettende Cremes oder Bäder helfen, die natürliche Schutzbarriere der Haut wieder aufzubauen. 

Risikofaktoren von Kontaktekzem

Besonders gefährdet sind Personen, die in bestimmten Berufen arbeiten, bei denen allergieauslösende Stoffe zum Einsatz kommen. Friseur:innen etwa können beim Kontakt mit Blondierungen oder Farben die typischen Beschwerden entwickeln. Das Gleiche gilt für Berufe, in denen andere Stoffe wie Latex und Co. verarbeitet werden.  

Das Tragen von Modeschmuck gehört ebenfalls zu den Risikofaktoren. In Modeschmuck ist häufig Nickel enthalten. Und Nickel gilt als einer der klassischen Stoffe, die für ein Kontaktekzem verantwortlich sein können. Auch das Rauchen und die Bestandteile von Zigaretten gelten als potenzielle Risikofaktoren für die Entwicklung eines Kontaktekzems. Genetische oder erworbene Risikofaktoren können ebenfalls eine Rolle bei Kontaktekzemen spielen.  

Wie kann Doktor.De mir bei einem Kontaktekzem helfen?

Solltest du den Verdacht auf ein allergisches Kontaktekzem haben, helfen dir unsere kooperierenden Mediziner:innen weiter und beraten dich. Für detaillierte Fragen und Fragen zur passenden Behandlung suchst du spezielle Hautärzt:innen auf. 

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Bujard, M. 29.12.2021. Kontaktekzem. Deximed.

AOK Gesundheitsmagazin. 11.11.2022. Kontaktekzem: Wenn die Haut allergisch reagiert.

Müller, M. 07.04.2021. Kontaktekzem. Netdoktor.de.

Letztes Update: 2023-04-04