Luftnot

Der Begriff Luftnot (Dyspnoe) bezeichnet zunächst nur das Empfinden, in der Atmung behindert zu sein. Medizinisch treten bei Luftnot Veränderungen des Kohlendioxidgehaltes im Blut auf, was wiederum zu Sauerstoffmangel in Blut und Gewebe führt. 

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Symptome von Luftnot

Atemnot, auch Luftnot oder Dyspnoe, ist ein subjektives Gefühl. Der Betroffene denkt und fühlt, dass er nicht mehr genug Luft bekommt. | © AntonioGuillem 

Da man bei Luftnot verstärkt und schneller atmet (normale Frequenz bei Erwachsenen

: 15- bis 20-mal, bei Säuglingen 35- bis 40-mal pro Minute), kann es zu Erstickungsgefühl mit Auslösung von Angst und Panik kommen. Auch ein Engegefühl im Brustkorb kann angegeben werden, ebenso Schwindel oder Übelkeit. Aufgrund des Sauerstoffmangels kann es zu Zyanose (Blaufärbung) beispielsweise der Lippen kommen. 

Luftnot kann akut oder chronisch sein, sie kann in Ruhe oder nur unter Belastung eintreten oder auch bei bestimmten Körperlagen verstärkt werden.

Ursachen von Luftnot

Luftnot ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Sie kann viele verschiedene Ursachen haben. Die wichtigsten sind: 

  • Verlegung der Atemwege: Bei diesen kann es sich um Behinderung der Atemwege handeln, wie es beim Einatmen von Fremdkörpern oder von Erbrochenem der Fall sein kann.
  • Atemwegserkrankungen: Es kann eine dauerhafte oder auch nur vorübergehende Verengung der Atemwege vorliegen, Beispiele sind COPD und Asthma. Auch Atemwegsinfektionen mit Anschwellen der Schleimhäute können Luftnot verursachen. Zudem können die Atemwege von außen eingeengt werden, zum Beispiel durch Tumoren oder Narben. Auch das Einatmen von Reizgasen kann auslösend sein. 
  • Herz- und Gefäßerkrankungen: Bei der Lungenembolie wird eine Lungenarterie plötzlich durch ein Gerinnsel verschlossen. Bei einer Herzinsuffizienz kann das geschwächte Herz das Blut nicht ausreichend in den Körperkreislauf pumpen und es kommt zu einem Rückstau in die Lunge, was ebenfalls zu Luftnot führt. Auch bei anderen Herzerkrankungen wie Funktionsstörungen der Herzklappen oder beim Herzinfarkt kann Luftnot auftreten. Rhythmusstörungen des Herzens, besonders solche, die mit Herzrasen einhergehen, können zu Luftnot führen.
  • Weitere Ursachen: Bluterkrankungen, zum Beispiel eine ausgeprägte Anämie (Blutarmut) oder neuromuskuläre (also die Atemmuskulatur betreffende) Erkrankungen können Luftnot verursachen. Weiterhin ist Luftnot zu beobachten bei psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, aber auch in einem starken Schmerzzustand oder unter hohem Stress.

Untersuchungen bei Luftnot

Eine Abklärung von Luftnot kann die verschiedensten Maßnahmen erforderlich machen. Nach der ausführlichen Befragung der Betroffenen kommen außer der körperlichen Untersuchung (Abhören, Abklopfen) beispielsweise infrage:  

  • Labor- und Röntgenuntersuchungen
  • Lungenfunktionsdiagnostik
  • kardiologische Diagnostik mit Echokardiografie und Belastungs-Tests
  • erweiterte Diagnostik der Atemwege wie Bronchoskopie und Kehlkopfspiegelung
  • computertomografische und nuklearmedizinische Verfahren  

Ferner können Allergietests erforderlich sein; wenn Allergien bekannt sind, können Betroffene ihr Leben danach ausrichten, indem sie Auslöser meiden oder eine Desensibilisierungstherapie durchführen.  

Behandlung von Luftnot

Die Behandlung von Luftnot richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache. So kann Asthma ebenso wie eine Herzinsuffizienz eine lebenslange medikamentöse Therapie nötig machen, während Luftnot im Rahmen einer Infektion nur kurzfristige Medikation braucht. Bei einer Verlegung der Atemwege durch einen Fremdkörper muss dieser entfernt werden, bei Lungenembolie kann die Auflösung des Gerinnsels versucht werden. Bei Erkrankung einer Herzklappe ist oft eine Operation nötig. Auch zusätzliche Maßnahmen wie Atemgymnastik und Inhalationen haben einen festen Platz in der begleitenden Therapie.  

Bei akut auftretender Luftnot sind, bevor die ärztliche Untersuchung beginnen kann, nicht selten folgende Maßnahmen hilfreich: die Person beruhigen, besser sitzen statt liegen lassen, beengende Kleidung öffnen, für Frischluftzufuhr sorgen.

Risikofaktoren von Luftnot

Diese sind aufgrund der vielfältigen Ursachen nicht pauschal zu benennen. Der wichtigste Risikofaktor für die meisten Lungenerkrankungen sowie auch die Gefäßerkrankungen ist das Rauchen. Menschen, die unter einer Allergie leiden, sollten frühzeitig Diagnostik und mögliche Maßnahmen beginnen. Vorsorgeuntersuchungen sind zu empfehlen, um schwerwiegende Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen. 

Vorbeugung von Luftnot

Luftnot als Symptom hat zu vielschichtige Ursachen, als dass man ihr pauschal vorbeugen könnte. Allerdings ist Vorbeugung vieler auslösenden Krankheiten gut möglich und erwünscht. Dazu gehört in erster Linie die Abstinenz von Nikotin, eine gesunde Ernährungsweise, das Vermeiden von Übergewicht und ausreichende Bewegung. 

Wann muss man mit Luftnot zum Arzt?

Bei Luftnot ist es immer ratsam, sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Bei langsam neu auftretender Luftnot, damit die Ursache erforscht wird; bei bekannter Ursache, wenn die Luftnot nicht mit den schon eingesetzten Mitteln beseitigt werden kann. Ganz plötzliche neu auftretende Luftnot, vor allem mit zusätzlichen Schmerzen im Brustkorb, ist als Notfall anzusehen und erfordert sofortige notärztliche Behandlung. 

Fazit und Beratung durch Doktor.De

Bei plötzlich neu auftretender schwerer Luftnot solltest du Notärzte aufsuchen. Wenn sich bei dir eine Luftnot langsam entwickelt und du unsicher bei der Beurteilung bist, kannst du dich bei doktor.de beraten lassen. Wenn nötig, kannst du danach die notwendigen Untersuchungen und Behandlungen in Fachpraxen deiner Wahl durchführen lassen. 

  

Quellen 

2009. Wenn das Atmen schwer fällt – Die wichtigsten Fakten zu den Atemwegserkrankungen Asthma und COPD. Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Berliner, D. Schneider, N. Welte, T. Bauersachs, J. 25. 8. 2016. Differenzialdiagnose bei Luftnot. aerzteblatt.de.

Weichert, C. 30.09.2020. Dyspnoe: Was steckt hinter Atemnot? gesundheit.de.

Letztes Update: 2023-04-13