
Der Verlauf von Windpocken verläuft meist ähnlich: Zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung mit dem Virus entwickeln die Erkrankten Krankheitssymptome wie Fieber, Gliederschmerzen oder Unwohlsein. Etwa zwei bis fünf Tage später wird der krankheitsspezifische rote, juckende Hautausschlag sichtbar. Der Ausschlag durchläuft dabei drei Phasen:
- Bildung von kleinen roten Flecken im Gesicht und auf dem Rumpf (Papeln), die sich innerhalb von wenigen Stunden zu mit Flüssigkeit gefüllten, juckenden Bläschen entwickeln.
- Der Hautausschlag breitet sich über die Arme, Beine, Mundschleimhaut und Genitalien aus.
- Schließlich platzen die Blasen und es bilden sich Krusten, die einige Tage brauchen, um abzuheilen.
Das Hauptmerkmal der Infektion mit Varizellen sind die Hautläsionen. Die Läsionen treten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien auf, was als “Sternenhimmel”-Phänomen beschrieben wird. Nach einigen Tagen treten keine neuen Läsionen mehr auf und die Hautläsionen beginnen abzuheilen. Von den ersten Symptomen bis zum Abheilen der letzten Krusten kann es bis zu zwei Wochen dauern. Varizellen verlaufen bei gesunden Kindern in der Regel komplikationslos und die Läsionen heilen ohne Narbenbildung ab. Bei starkem Kratzen oder durch Bakterien hervorgerufenen Superinfektionen können jedoch Narben zurückbleiben.
Bei Erwachsenen verläuft eine Infektion mit Varizellen meist schwerer und es können im Vergleich zu einer Infektion im Kindesalter häufiger Komplikationen auftreten. Diese Komplikationen können bakterielle Superinfektionen, eine Lungenentzündung oder eine Mitbeteiligung des Zentralen Nervensystems (ZNS) darstellen.
In der Schwangerschaft ist eine Übertragung auf das ungeborene Kind selten, wenn die Mutter in den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft an Windpocken erkrankt. Infiziert die werdende Mutter sich allerdings kurz vor der Geburt mit Windpocken, besteht für das Neugeborene eine erhöhte Ansteckungsgefahr.