Darmkrebs

In Deutschland betrifft jede achte Krebserkrankung den Darm, genauer den Dickdarm bzw. Mastdarm. Darmkrebs fasst alle bösartigen Tumorerkrankungen im Darm zusammen, wobei in seltenen Fällen auch der After betroffen ist. Eine von 19 Frauen und einer von 15 Männern erkrankt während eines Lebens an Darmkrebs. Im Durchschnitt liegt die relative Fünf-Jahres-Überlebensrate bei über 60 Prozent. Relativ bedeutet in diesem Fall bezogen auf die allgemeine Sterblichkeit der Bevölkerung. Das ist im Vergleich zu anderen Krebsarten wie beispielsweise dem Leberkrebs mit einer Überlebensrate von 20 Prozent ein hoffnungsvoller Wert.  

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Symptome von Darmkrebs

Darmkrebs bedeutet, einen bösartigen Tumor im Darm zu haben. | © peterschreiber.media

Die Symptome zeigen sich bei Darmkrebs im Verlauf. Zu Beginn verläuft die Krankheit meist symptomlos, wodurch sie oft erst spät erkannt wird. In den meisten Fällen treten Beschwerden erst dann auf, wenn sie schon weiter fortgeschritten ist. Dabei treten folgende Symptome auf: 

  • Verdauungsstörungen wie Verstopfung und Durchfall, wobei sich diese auch abwechseln können
  • Bauchkrämpfe und Blähungen
  • Änderung des Stuhles bzw. der Verdauungsgewohnheiten wie schleimiger Stuhl, gesteigerte Häufigkeit des Stuhlganges, Blut im Stuhl etc.
  • Blutarmut
  • Leistungsabfall, Abgeschlagenheit und Müdigkeit
  • Unbeabsichtigter Gewichtsverlust
  • Tastbare Knoten am Bauch

Ursachen von Darmkrebs

Diese sind nicht immer eindeutig festzumachen und können aus mehreren Faktoren wie Veranlagung und Lebensstil bestehen, welche zu Beginn zu einer übermäßigen Vermehrung der Darmschleimhautzellen führen. Sobald dieses Zellwachstum außer Kontrolle gerät, entsteht ein bösartiger Tumor im Darm. Eine Vorstufe ist häufig die Bildung von Polypen, also Wucherungen in der Darmschleimhaut, deren Entartung in 90 Prozent der Fälle Darmkrebs verursacht. 

Behandlung von Darmkrebs

Nach der Diagnose wird das Stadium des Tumors ermittelt, um eine gezielte Therapie durchführen zu können. Bei frühzeitigem Erkennen kann der Krebs gut behandelt werden. Bleibt er unbemerkt, wandert er in verschiedene Darmwandschichten, wächst und kann mit steigender Größe den Darm verschließen. Darmkrebs kann sich im Verlauf auch auf benachbarte Organe wie Dünndarm oder Harnblase ausweiten. Krebszellen können über die Blutbahn auch weiter entfernt gelegene Organe wie Leber oder Gehirn erreichen, wo es zu Metastasenbildung kommt. 

Je nachdem, wie weit der Darmkrebs-Verlauf fortgeschritten ist, welche Abschnitte des Darms betroffen sind und abhängig davon, ob sich die Erkrankung bereits in andere Organe ausgebreitet hat oder nicht, stehen dazu folgende Möglichkeiten zur Verfügung: 

  • Endoskopische Beseitigung von Polypen
  • Medikamentöse Behandlung wie Chemotherapie
  • Operative Entfernung 

Eine regelmäßige Kontrolle bzw. Nachsorge ist notwendig.

Risikofaktoren von Darmkrebs

Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken steigt im Alter an. Die meisten Patienten bekommen ihre Diagnose etwa ab ihrem 55. Lebensjahr. Erhöhtes Darmkrebsrisiko kann erblich bedingt sein, aufgrund gesundheitlicher Vorerkrankungen bestehen oder sich auch durch Lebensstil bedingte Faktoren bilden. 

Erbliche bzw. gesundheitliche Risiken: 
  • Diabetes Typ 2
  • Polypen (siehe Ursachen)
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa (selten)
  • Bei erblichen Erkrankungen weisen auch junge Menschen ein hohes Darmkrebs-Risiko auf (selten)  
  • Verwandte ersten Grades von Darmkrebs-Patienten (sehr hohes Risiko) 
Lebensstilbedingte Risikofaktoren: 
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • ballaststoffarme Ernährung mit hohem Anteil von rotem Fleisch und tierischen Fetten
  • regelmäßiger Alkoholkonsum
  • Bewegungsmangel 

Vorbeugung von Darmkrebs

Im Wesentlichen gibt es zwei Punkte, an denen du vorbeugend ansetzen kannst. 

Lebensstil 

Da die möglichen Ursachen von Darmkrebs zu einem großen Teil im Lebensstil zu finden sind, bedeutet das, dass du einiges tun kannst, um einer Erkrankung vorzubeugen. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit vielen Ballaststoffen wie z. B. frisches Obst und Gemüse, Kartoffeln, Getreideprodukte und wenig tierisches Fleisch bzw. Fett bildet die Basis. Daneben ist regelmäßige Bewegung etwas, das du in deinen Alltag einbauen kannst und somit das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, weiter senkst. Zusätzlich ist es ratsam, auf Alkohol und Tabakkonsum zu verzichten und den Körper in einem normalen Gewichtsbereich zu halten.

Früherkennung 

Darmkrebs entwickelt sich nicht von heute auf morgen. Es ist wichtig, dass du vor allem ab einem Alter von etwa 40 Jahren regelmäßige Voruntersuchungen zur Früherkennung durchführen lässt. Dazu gehören immunologische Untersuchungen (alle ein bis zwei Jahre) auf verstecktes Blut im Stuhl und Darmspiegelung (alle sieben bis zehn Jahre), sofern keine Auffälligkeiten bestehen. Bei Risikogruppen können diese Empfehlungen abweichen. Je früher eine bösartige Tumorbildung festgestellt und Darmkrebs entsprechend behandelt wird, desto besser stehen die Chancen auf Heilung. 

Wie kann Doktor.De mir bei Darmkrebs helfen?

Du kannst unseren ausgewählten Ärzt:innen Fragen zu Darmkrebs bzw. Darmkrebs-Verlauf stellen. Sie sind bereit, dich über die Krankheit zu informieren und beraten dich gerne dazu. Eine genaue Diagnostik und Therapie erfolgt durch ärztliche Fachkräfte. 

  

Quellen 

Dr. Lugnier, C. 14.08.2020. Darmkrebs – Ursache und Risikofaktoren. ONKO INTERNETPORTAL.

22.12.2014. Überleben mit Krebs: Weltweite Unterschiede. krebsdaten.de

20. Januar 2023. Darmkrebs. gesundheit.gv.at

01.03.2017. Darmkrebs: Früh erkannt – Gefahr gebannt!? krebsdaten.de

Letztes Update: 2023-05-11