Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, kurz HFMK, ist eine Virusinfektion, die einen Hautausschlag im Mund, an den Händen und Fußsohlen verursachen kann. Die Infektion tritt vor allem bei Kindern unter zehn Jahren auf, ist sehr ansteckend und kann in kleinen Epidemien vorkommen. Die Hand-Mund-Fuß-Erkrankung verläuft in den meisten Fällen harmlos. Die Krankheit kommt in allen Jahreszeiten vor, besonders häufig jedoch im Spätsommer und Herbst auf.

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Symptome der Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Das Bild zeigt die Innenseiten von Händen, die die typischen roten Flecken der Hand-Mund-Fuß Krankheit aufweisen.
Charakteristisch für Hand-Fuß-Mund sind rote Flecken, die sich an den Handflächen und den Fußsohlen bilden.| © Marina Demidiuk

Wie der Name schon sagt, kommt es zu einem charakteristischen Hautausschlag an den Handinnenflächen und Fußsohlen sowie zu Veränderungen an der Mundschleimhaut. 

Die Inkubationszeit, das heißt die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, beträgt drei bis zehn Tage.
In der Regel macht sich die Hand-Fuß-Mund-Erkrankung zunächst durch Fieber, Abgeschlagenheit, Halsschmerzen und Appetitlosigkeit bemerkbar. Im weiteren Verlauf bilden sich nach ein bis zwei Tagen schmerzhafte Veränderungen an der Mundschleimhaut, es erscheinen kleine, rote Flecken, die Bläschen und oftmals Geschwüre im Mund bilden.  

Nach weiteren ein bis zwei Tagen zeigen sich an den Händen und Füßen in der Regel rote Flecken, manchmal auch mit Blasenbildung. Zum Teil sind auch das Gesäß, der Genitalbereich, Knie und Unterarme betroffen. Die Bläschen jucken in der Regel nicht, es gibt aber auch eine seltene Form, bei er es zu Juckreiz kommen kann. Die Bläschen auf der Haut und im Mund verkrusten nach einigen Tagen, hinterlassen in der Regel aber keine Narben. Nach einer Woche ist der Ausschlag verheilt und die Symptome klingen ab.  

Ärzte und Ärztinnen gehen davon aus, dass über 80 % aller Infizierten des Hand-Mund-Fuß-Virus keine Symptome aufweisen und die Erkrankung daher unbemerkt bleibt. Diese symptomlosen Verläufe kommen jedoch hauptsächlich bei Erwachsenen vor.

Erkrankte Personen entwickeln eine lebenslange Immunität spezifisch gegen diesen Virustyp, der die Infektion verursacht. Da es noch andere Virustypen der Enteroviren gibt, können Menschen häufiger im Leben an Hand-Mund-Fuß erkranken.

Komplikationen bei der Hand-Mund-Fuß-Krankheit

Meist verläuft die Hand-Mund-Fuß-Krankheit ohne Komplikationen, nur in seltenen Fällen können sie entstehen. So können an den Fingern oder auch Zehen einzelne Nägel ausfallen, die jedoch nach einiger Zeit wieder nachwachsen. Weitere seltene Komplikationen können eine Entzündung des Gehirns oder der Gehirnhaut, Lähmungen, Kreislaufprobleme oder Lungenprobleme sein. 

Erkranken Schwangere an der Hand-Fuß-Mund-Krankheit, verläuft diese in der Regel ohne Komplikationen. Während und nach der Geburt kann sich das Neugeborene anstecken, wobei in nur seltenen Fällen sich die Erkrankung auf den gesamten Körper des Kindes ausbreitet und so zu Komplikationen führen kann.  

Ursachen der Hand-Fuß-Mund-Krankheit 

Der Erreger der Hand-Fuß-Mund-Krankheit sind Viren, genauer gesagt Enteroviren der Gruppe A. Dabei werden die Viren durch das Husten oder Niesen von Erkrankten verteilt. Sie können sich auch durch engen Kontakt mit der erkrankten Person oder durch Berühren einer Oberfläche, auf der sich die Tropfen befinden und anschließendes Berühren des Gesichts anstecken, sodass die Infektion durch die Schleimhäute von Augen, Nase oder Mund übertragen wird. Infizierte Personen sind hochansteckend. Kinder oder Erwachsene mit akuten Symptomen sollten daher keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen besuchen. 

Das Infektionsrisiko kann durch folgende Maßnahmen reduziert werden:  

  • Gute Händehygiene im Sinne von regelmäßigem Händewaschen, vor allem nach dem Windelwechsel und Toilettengang. 
  • Vermeidung von einem Kontakt zu Erkrankten (zum Beispiel Küssen, Umarmen oder Teilen von Geschirr). 
  • Gründliche Reinigung von Oberflächen, die von Hand-Mund-Fuß-Erkrankten berührt wurden. Hierzu zählen Spielzeuge, Türgriffe oder Ablagen.

Behandlung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Es gibt keine Therapie, die sich direkt gegen das Virus richtet, daher können nur die Symptome der Erkrankung behandelt werden. Um die Symptome zu lindern, können folgenden Maßnahmen hilfreich sein: 

  • Schmerz- und fiebersenkende Mittel, wie Paracetamol oder Ibuprofen, können das Fieber senken. 
  • Ein effektives Hausmittel gegen Fieber sind Wadenwickel.  
  • Kinder können in Absprache mit dem Arzt oder Ärztin und ab einem gewissen Alter spezielle Mundspülungen aus Kamille oder Melisse anwenden. Diese können die Schmerzen im Mund lindern. Erwachsene können auch auf eine Mundspülung mit Chlorhexidin zurückgreifen. 
  • Da die Bläschen im Mund oft Schmerzen beim Essen oder Trinken verursachen können, sollten in dieser Zeit vor allem Speisen gegessen werden, die wenig bis kaum zerkaut werden müssen.  
  • Gegen die Schmerzen im Mund können auch Gele mit dem rezeptfrei erhältlichen Wirkstoff Lidocain angewendet werden.

Treten folgende Komplikationen auf, ist eine Behandlung im Krankenhaus nötig.  

  • Das Kind verweigert es zu trinken und wirkt ausgetrocknet, hat einen trockenen Mund und/ oder die Augen sind eingefallen.  
  • Das Fieber ist sehr hoch und hält länger als drei Tage an.  
  • Die Symptome sind besonders stark ausgeprägt, das bedeutet, dass der Ausschlag sehr großflächig ist, die Stellen im Mund offen und wund.  
  • Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Nackensteife, Bewusstlosigkeit oder Benommenheit sind Symptome, die unverzüglich eine ärztliche Behandlung benötigen.  
  • Die Symptome haben sich auch nach zehn Tagen nicht gebessert.  

Wie kann Doktor.De mir bei Hand-Mund-Fuß helfen?

Unsere Ärzt:innen helfen dir bei der Beurteilung der Symptome und beraten dich hinsichtlich einer notwendigen Behandlung. Die Krankheit verläuft normalerweise mild, und fast alle Betroffenen erholen sich innerhalb von einer Woche. Eine große Bedeutung kommt der Verhinderung einer Ausbreitung zu, wofür wir eine Krankschreibung auch für dein Kind ausstellen können. 

Die kooperierenden Fachärzte und Fachärztinnen für Kinderheilkunde bei Doktor.De bieten dir und deinem Kind eine kinderärztliche Videosprechstunde Montag, Mittwoch und Freitag von 08 Uhr bis 09 Uhr an. Dieses Angebot richtet sich explizit an Eltern mit Kindern. Außerhalb dieser Sprechzeiten können Eltern selbstverständlich auch die Doktor.De-App nutzen und mit Fachärzten und -ärztinnen für Allgemeinmedizin/ Innere Medizin sprechen. Auch diese können medizinischen Rat geben und bei Bedarf Rezepte sowie Kindkrankschreibungen ausstellen.

 

Quelleninformationen:

Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien. 

Witte, L. 05.06.2021. Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Deximed. 

Robert Koch-Institut. 01.08.2017. Hand-Fuß-Mund-Krankheit. 

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). 26.02.2022. Hand-Fuß-Mund-Krankheit. Gesundheitsinformation.de

Letztes Update: 2023-08-28