Gehörgangs- und Ohrenentzündung
Vom Druckgefühl und Juckreiz über Gleichgewichtsstörungen bis zum eingeschränkten Hörvermögen, starken Schmerzen und Fieber – die Symptome einer Gehörgangs– und Ohrenentzündung sind vielfältig. Hier erfährst du, wodurch die Gehörgangs– und Ohrenentzündung hervorgerufen wird und was du dagegen tun kannst.
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Symptome von Gehörgangs- & Ohrentzündung
Eine Entzündung des Gehörgangs ist häufig mit großen Schmerzen verbunden. Das gilt besonders dann, wenn man an der Ohrmuschel zieht oder sie einfach berührt. Auch ein Juckreiz gehört zu den Symptomen.
Die Haut im Bereich des Gehörgangs rötet sich und schwillt an. Es ist auch möglich, dass sie sich schuppt und sogar Flüssigkeit absondert. Diese Beschwerden können das Ohr verstopfen und vielleicht kann man weniger gut hören.
Die Symptome dieser Erkrankung sind bei etwa jedem Dritten so ausgeprägt, dass sie seinen/ihren Alltag beeinträchtigen. Rund ein Fünftel der Patient:innen mit Gehörgangs- und Ohrenentzündung muss wegen der Beschwerden sogar einige Tage der Schule oder der Arbeit fernbleiben.
Ursachen von Gehörgangs- & Ohrentzündung
In den meisten Fällen löst eine bakterielle Infektion die Entzündung aus. Eher seltener ist ein Pilzbefall mit Hefepilzen oder Ähnlichem der Auslöser. Weitere Ursachen können eine Sonderform der Gürtelrose (Zoster oticus) oder eine Grippe sein. Ebenso kommen allergische Reaktionen in Frage. In diesem Fall können ein Shampoo oder andere Haarpflegeprodukte die Entzündung hervorrufen.
Gerne wird die Gehörgangsentzündung auch als sogenannte „Bade-Otitis“ bezeichnet. Beim Schwimmen oder Baden kann das Wasser leicht Krankheitserreger in den Gehörgang spülen. Daher ist das Risiko, an solch einer Ohrenentzündung zu erkranken, bei regelmäßigen Schwimmer:innen höher.
Das Benutzen von Wattestäbchen birgt nicht nur die Gefahr, mit Ohrschmalz den Zugang zum Ohr zu verstopfen. Die Stäbchen können zudem kleine Verletzungen hervorrufen. Ähnliches gilt für das häufige Tragen von In-Ear-Kopfhörern. Diese Verletzungen begünstigen ebenfalls die Entzündung des Gehörgangs.
Menschen, die bereits einmal von einer solchen Infektion betroffen waren oder allgemein infektanfällig sind, gehören häufiger zu diesem Patient:innenkreis.
Behandlung von Gehörgangs- & Ohrentzündung
Welche Medikamente zum Einsatz kommen, hängt von der Art und dem Schweregrad der Gehörgangsentzündung ab. Bei der Ohrenentzündung können Hausmittel die ärztliche Therapie unterstützen und die Beschwerden lindern.
Otitis externa circumscripta (Entzündung durch ein Furunkel im Gehörgang)
Der Gehörgang wird lokal mit entzündungshemmenden Salben und Antibiotika behandelt. Hat sich ein Abszess, also eine eitergefüllte Kapsel, gebildet oder ist das Trommelfell mit betroffen, muss die Eiterbeule geöffnet werden. In diesem Fall erhalten Patient:innen Antibiotika in Tablettenform. Hinzu kommen Schmerzmittel, die beispielsweise Paracetamol oder Acetylsalicylsäure enthalten.
Otitis externa diffusa (häufigste Form der Gehörgangs- und Ohrenentzündung)
Zunächst wird vorsichtig der Gehörgang gereinigt. Um die Erreger abzutöten, kommen anschließend alkoholhaltige Ohrentropfen zum Einsatz. Mehrmals täglich werden dazu Mullstreifen mit der Lösung getränkt und anschließend vorsichtig in den Gehörgang eingebracht. Die Verweildauer des Streifens im Ohr entscheidet der Arzt oder die Ärztin dabei ganz individuell. Leiden Patient:innen an Diabetes oder einer sehr starken Entzündung, kommt ein Antibiotikum oder ein Anti-Pilzmittel in Tablettenform zum Einsatz.
Otitis externa necroticans (bösartige Gehörgangsentzündung
,die sich unter anderem aus einer unbehandelten Otitis externa diffusa entwickeln kann): Bei leichteren Fällen genügt in der Regel die Therapie mit dem Mullstreifen und zusätzlich die Gabe von Antibiotika. Zunächst werden diese Wirkstoffe über eine Infusion verabreicht und die Behandlung anschließend mit Antibiotika in Tablettenform fortgeführt. Bei schweren Fällen muss das zerstörte Gewebe im Rahmen einer Operation entfernt werden.
Otitis externa bullosa haemorrhigica (durch Grippeviren ausgelöst)
Für diese Form gibt es kein wirksames Medikament. Da allerdings die Gefahr einer sogenannten Superinfektion, also einer zusätzlichen Bakterien-Infektion, besteht, erhalten Patient:innen in der Regel vorsorglich Antibiotika. Um eine Ausbreitung der Infektion und einer möglichen Entzündung des Hirnstamms frühzeitig zu erkennen und zu verhindern, werden die Betroffenen überwacht.
Zusätzlich zu den erschriebenen Medikamenten kannst du die Heilung der Gehörgangs- und Ohrenentzündung mit verschiedenen Hausmitteln unterstützen. Kamille wirkt entzündungshemmend, Zwiebeln besitzen eine desinfizierende Wirkung. Wärme, zum Beispiel durch eine Wärmelampe, lindert die Schmerzen bei einer Gehörgangsentzündung.
Vorbeugung von Gehörgangs- & Ohrentzündung
Um das Risiko einer Gehörgangs- und Ohrenentzündung zu minimieren, kannst du verschiedene Dinge tun:
- Verzichte auf die Reinigung mit Wattestäbchen. Sollten deine Ohren zu viel Ohrenschmalz produzieren, weiß der Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder die -Ärztin, wie dem Abhilfe geschaffen werden kann.
- Nach Kontakt mit Chlorwasser: Stelle sicher, dass das Wasser aus dem Ohr abfließen kann. Eine gut sitzende Badekappe kann das Eindringen der Flüssigkeit in den Gehörgang verhindern.
- Bist du Diabetiker:in, achte unbedingt darauf, dass der Blutzuckerwert korrekt eingestellt ist.
Wie kann Doktor.De bei einer Gehörgangs- und Ohrenentzündung helfen?
Bei Verdacht auf eine Gehörgangs– und Ohrenentzündung helfen dir die mit Doktor.De kooperierenden Ärzt:innen bei der Beurteilung der Symptome und sie beraten dich. Für weitere Maßnahmen wie Diagnostik und Behandlung der Erkrankung suchst du eine Ärztin oder einen Arzt auf.
Quelleninformationen:
Dieser Text wurde von Mediziner:innen geprüft und entspricht medizinischen Leitlinien.
Letztes Update: | 2023-04-04 |